Duisburg. . 160 Sportler schwimmen und laufen am Sonntag beim „Swimrun“ an der Sechs-Seen-Platte. Duisburgs Angler sorgen sich um Natur und Tiere.

Mit seinen scheinbar idealen Bedingungen aus Laufstrecke und Seen hat der Sportpark Duisburg die Sportveranstaltung Swimrun Urban Challenge in die Stadt geholt. Am Sonntag stellen sich gut 160 Teilnehmer den Strecken zwischen gut 5 und knapp 40 Kilometern, die sie teils laufend teils Schwimmend bewältigen müssen. Viele erwarten einen Riesenspaß mitten in der Natur.

Doch jetzt melden sich auch Stimmen, die erheblichen Zweifel haben, ob die Strecke entlang und mitten durch die Sechs-Seen-Platte nicht der Natur schadet. Ein Knackpunkt dieser Zweifel ist der geplante Gang am Rand der Vogelschutzinsel. Klaus Lattenstein vom Stadtverband der Sportfischer ist irritiert über die offenbar genehmigte Laufstrecke: „Die Nutzungssatzung zur Sechs-Seen-Platte gibt vor, dass man einen Abstand zum Ufer von mindestens 15 Metern einhalten muss.“

In Neopren-Anzügen laufen und schwimmen die Teilnehmer des Swimrun.
In Neopren-Anzügen laufen und schwimmen die Teilnehmer des Swimrun. © Ralf Rottmann

Sorgen um die Vogelinsel

Die aktuell geplante Strecke soll jedoch nur zehn Meter Abstand wahren – und aus Lattensteins Sicht ist nicht mal dieser Abstand möglich, „denn an der Stelle kann man nicht einmal stehen“, geschweige denn „laufen“. Folglich, so befürchtet er, werden die Läufer noch näher an der Vogelschutzinsel vorbeirennen.

Der Stadtverband der Sportfischer sieht noch weitere Verstöße gegen die Satzung, die schwere Folgen für die Natur nach sich ziehen werden. So ist das Schwimmen streng genommen nur an ganz bestimmten Orten der Sechs-Seen-Platte erlaubt, nur eben nicht dort, wo es der Swimrun vorgesehen hat. „Ich sehe keinerlei Möglichkeiten, dass dort so viele Menschen ins Wasser gehen und aussteigen, ohne das Ufer zu zertreten“, sieht Lattenstein nicht nur Flora sondern auch die Tierwelt – Blesshühner, Enten, Gänse und Haubentaucher – beeinträchtigt, wenn nicht gar vergrämt.

Kritik an den Wirtschaftsbetrieben

Der Ärger der Sportfischer sitzt offenbar tiefer und richtet sich an die Duisburger Wirtschaftsbetriebe, die diese Veranstaltung genehmigten: „Seit Jahren müssen alle gemeinnützigen Vereine ihre Jahresveranstaltungen an der Sechs-Seen-Platte schon zum Ende des Vorjahres bekannt geben, wer gegen die Satzung verstößt, muss mit hohem Bußgeld rechnen. Bei einem kommerziellen Anbieter gilt das nicht mehr?“

Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe sehen indes keine Gründe, die Veranstaltung nicht zu genehmigen: „Wir haben die Bedingungen geprüft und eine Sondergenehmigung erteilt. Natürlich werden wir den Zustand der Ufer und des Sees vor und nach der Veranstaltung genau prüfen“, sichert ein Sprecher zu mit dem Hinweis, dass es sich nur um eine eintägige und keine regelmäßige Aktion handelt.

>>>> Veranstalter will Natur schützen

Auch der Veranstalter des Swimrun will größtmögliche Vorsicht gegenüber der Natur während des Wettkampfes walten lassen. „Wir wollen die Belastung so gering wie möglich halten und tangieren keine Umweltzonen“, betont Florian Skiba, der sich über die späte Kritik wundert.

„Wir haben versucht die Kritiker und Vereine ins Boot zu holen. Wir hätten uns ein Miteinander sehr gewünscht.“