Duisburg-Süd. . Die grüne Welle greift in Mündelheim nicht. Fortschritt anderswo: An der St. George’s School sprechen jetzt Schule und Anwohner miteinander.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung Süd befassten sich auf ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr auch mit dem Lärmaktionsplan der Stadt Duisburg, den beabsichtigten Straßensanierungen, einer Anfrage der CDU-Fraktion zur Verkehrssituation in Mündelheim und Anträgen zur Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Saarner Straße (CDU) und zur Verkehrssicherheit (Junges Duisburg).
Verkehr
Dass die eigentlich in der Tagesordnung getrennt aufgelisteten Punkte Lärmaktionsplan und Verkehrssituation (in Mündelheim) durchaus in Zusammenhang gebracht werden können, zeigte sich im Verlauf der Sitzung am Dienstagabend. Das Thema Verkehr ist aber nicht nur in Mündelheim ein Dauerbrenner. Beate Lieske (SPD) berichtete, dass es gelungen sei, die Ungelsheimer St. George’s School und Anwohner zusammenzubringen, um Lösungen für die unbefriedigende Verkehrssituation rund um die Privatschule zu erzielen. „Dort wurde ein runder Tisch gebildet, ich bin voller Hoffnung, dass es zu Ergebnissen kommt, die allen gerecht werden.“
Nach solchen Lösungen sucht man in Mündelheim schon lange. Der Werksverkehr und die stark frequentierte B 288 sind ein Dauerproblem, auch in Sachen Lärmpegel. Die von der Stadt zur Verbesserung des Verkehrsflusses propagierte grüne Welle greift dort nach der Erfahrung von Wolfgang Schwertner (CDU) überhaupt nicht: „Was nützt mir eine grüne Ampel, wenn ich davor im Stau stehe?“ Nach seiner Meinung bringt nur eine Anbindung des Werksverkehrs über den immer wieder ins Spiel gebrachten Mannesmannacker Entlastung, der endlich von der Stadt umgesetzt werden müsse. Laut Bezirksmanager Friedhelm Klein ist die Sachlage allerdings nicht ganz so eindeutig: „Das wäre eine Anbindung an die dann nach Westen erweiterte A 524 und läge im Zuständigkeitsbereich von Straßen.NRW.“
Lärmaktionsplan
Beate Lieske gab in Sachen Lärmaktionsplan zu bedenken, dass es für dessen Realisierung kein eigenes Budget gibt. Vielmehr soll durch kostenneutrale Maßnahmen wie die Lenkung des Verkehrs über weniger stark genutzte Straßen eine Lärmminderung in den problematischen Zonen erreicht werden.
Die Grünen setzen auf einen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV): „Mit dem Aktionsplan musste eine Vorgabe der EU umgesetzt werden, wir sollten das allerdings ernst nehmen“, sagt Michael Kleine-Möllhoff. Der ÖPNV muss seiner Meinung nach besser verknüpft und enger getaktet werden, um für die Bevölkerung attraktiver zu werden. Dem stimmt auch Wolfgang Schwertner zu, wirft aber ein: „Das bringt aber bei uns keinen Lkw von der Straße.“
Straßenbau
Schlechte Straßen sorgen ebenfalls für Lärm. Hier stehen für den Süden im nächsten Jahr Baumaßnahmen auf dem Programm. Betroffen sind unter anderem die Uerdinger Straße im Bereich Eichwäldchen sowie Teilabschnitte des Biegerfelder Wegs, der Meister-Arenz-Straße und der Wanheimer Straße.
Dem CDU-Antrag, die Saarner Straße in voller Länge zur Tempo 30 -Zone zu machen, stimmten die Bezirksvertreter genauso zu wie dem Antrag von Junges Duisburg, die Verwaltung prüfen zu lassen, ob durch die Anbringung von Trixi-Spiegeln an gefährdeten Kreuzungen im Duisburger Süden die Verkehrs- und Schulwegssicherung verbessert werden kann.