Duisburg-Süd. . Parteiübergreifend und einstimmig beschließt die Bezirksvertretung Süd ihre Änderungswünsche. Wichtigste Forderung: keinen Stadtteil abkoppeln.

„Wir sind Stimmvieh, um den Plan abzunicken.“ Sagte am Dienstagabend Michael Kleine-Möllhoff in der Sondersitzung der Bezirksvertretung Süd. Die befasste sich final und ausgiebig mit dem Entwurf der Stadtverwaltung für den neuen Nahverkehrsplan. Die Stimme des Fraktionsvorsitzenden der Grünen sowie sämtlicher weiteren Bezirksvertreter bekam der Entwurf zwar – das aber nur mit weitreichenden Änderungsforderungen.

Drei Änderungsanträge hatten die Parteien vorab eingereicht – je einer kam von SPD und Grünen, von der CDU, sowie von Junges Duisburg und der parteilosen Hannelore Bange. Bemerkenswert: Die Parteien einigten sich spontan darauf, sämtliche Anträge zu einem zusammen zu fassen und verabschiedeten ihre Forderungen anschließend einstimmig – ein deutliches Signal an den Rat. Und das sind die gemeinsam verabschiedeten Änderungswünsche:

Politiker legen einen Forderungs-Katalog vor

• alle drei neuen Süd-Buslinien sollen am Schulzentrum Süd halten

• Die ÖPNV-Anbindung nach Krefeld soll bestehen bleiben

• Das Malteser-Krankenhaus St. Anna soll direkt angebunden werden, außerdem sollen die Städtischen Kliniken sowie das Bethesda-Krankenhaus erreichbar sein.

• Die Bewohner von Mündelheim, Serm und Ungelsheim sollen weiterhin mit dem Bus zum Nahversorgungszentrum Mündelheimer Straße fahren können.

• Ehingen soll weiterhin angefahren werden.

• Sämtliche Süd-Linien sollen miteinander verknüpft werden, außerdem sollen sie einen Umstieg in S- und Straßenbahn ermöglichen.

• An den U 79-Haltestellen Sittardsberg, Münchener Straße und Kesselsberg soll es Umsteigegarantien auf die Südlinien geben.

• der Taxibus soll im Nachtverkehr genutzt werden, um den Duisburger Süden besser an den Düsseldorfer Norden anzubinden.

Politik: Mit den neuen drei Linien lassen sich die Ziele umsetzen

Es sind also eine Menge Forderungen, die die BV Süd stellt. Das bestätigt Hendrik Trappmann: „Die Diskussion in der Bezirksvertretung Süd war am lebhaftesten und hatte die meisten Kritikpunkte.“ Der Amtsleiter für Stadtentwicklung gibt aber zu bedenken: „Ich kriege Verbesserungen nur hin, wenn ich an anderer Stelle etwas wegnehme.“ Einige dieser Stellen befinden sich Stand jetzt im Süden der Stadt.

Es wird eine Abwägung zwischen Daseinsvorsorge und Wirtschaftlichkeit, die der Duisburger Rat am 3. Juli treffen wird. Hartmut Ploum (SPD) stellt dazu vorab fest: „Wir sind der Meinung, dass man mit drei Linien diese Ziele umsetzen kann – auch im Rahmen der wirtschaftlichen Vorgaben.“