Duisburg-Süd. . Bürgervereine des Duisburger Südens wollen zusammen die Straßenprobleme lösen. Dafür wollen sie bis zu Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) gehen.
Die vornehmlich durch den Schwerlastverkehr angespannte Verkehrssituation im Duisburger Süden ist seit Jahren ein Dauerthema. Die Verantwortlichen der betroffenen Bürgervereine verwenden viel Zeit und Energie darauf, um Verbesserungen für die Anwohner zu erreichen. Doch der Erfolg ist nach ihrer Einschätzung oftmals gering. Nun soll ein neuer Anfang gemacht werden. Auf ihrem turnusmäßigen Treffen am Dienstagabend beschlossen die Vertreter sämtlicher Bürgervereine des Duisburger Südens (nur der BV Großenbaum-Rahm fehlte) mehrheitlich, in Sachen Verkehrssituation zukünftig gemeinschaftlich zu agieren.
Vereine wollen einen Termin beim Verkehrsminister
Initiator dieses Schulterschlusses ist Axel Heyer vom BV Mündelheim. Seine Begründung: „Durch den Regierungswechsel in NRW gibt es eine neue Situation, die wir nutzen sollten.“ Heyer hat sich schon um einen Termin beim neuen Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) bemüht und sieht durchaus Chancen, Positives für den Süden zu erreichen. „Wichtig ist, gemeinsam aufzutreten und den Forderungen somit mehr Gewicht zu geben“, so Heyer, den besonders die Situation im Zusammenhang mit der stark befahrenen B 288 auf Mündelheimer Gebiet seit vielen Jahren stört.
Heyer zeigte auch schon die Linie auf, nach der man handeln sollte: „Wir müssen da ganz pragmatisch vorgehen, auch mal bereit sein, einen Kuhhandel einzugehen.“ Wichtig sei, dass das ständige Hickhack um Zuständigkeiten, bei dem sich jeder hinter dem anderen verstecke, ein Ende findet.
Mannesmannacker bald angehen
Nicht nur Axel Heyer ist der Meinung, dass das Dauerthema Mannesmannacker durchaus zeitnah lösbar wäre: „Die Stadt könnte diese Umgehungsstraße bauen, Straßen NRW ist nur für die Anbindung an die B 288 zuständig.“
Wolfgang Gebhardt vom Bürgerverein Wedau-Bissingheim hatte verkehrspolitisch das Neubaugebiet auf dem Bahngelände im Auge und kritisierte: „Das Verkehrskonzept für den Bereich ist eine einzige Katastrophe. Das kann so nie funktionieren.“
Vereine sehen Bürgerbegehren als letztes Mittel
Helmut Schmitz, der Vorsitzende des BV Ungelsheim, steht der neuen Strategie skeptisch gegenüber: „Das kann man sich alles sparen, man rennt im Grunde nur vor die Wand.“
Davon lassen sich Axel Heyer und seine Mitstreiter nicht beirren. Die Bildung eines Projektausschusses wurde angeregt, man wird verstärkt an die Öffentlichkeit gehen und, wenn es sein muss, auch ein „Bürgerbegehren initiieren“. Von der Stadt fordert Heyer eine Änderung der Politik. Es könne nicht so weitergehen, „dass ständig etwas Neues aufgebaut wird, ohne für entsprechende Strukturen zu sorgen“.