Duisburg-Süd. . Initiative COntra Pipeline Duisburg-Süd fragt die Feuerwehr, ob sie auf einen Bruch der Gasleitung vorbereitet ist. Antworten sollen vor Gericht.
Die Änderungen, die die Bezirksregierung Düsseldorf im August zur CO-Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen erlassen hat, gehen der Initiative COntra Pipeline Duisburg-Süd nicht weit genug. Ihrem Protest verleiht der Leiter der Initiative, Erich Hennen, jetzt in einem offenen Brief an die Duisburger Feuerwehr Ausdruck, der am Montag per E-Mail verschickt wurde. Darin stellt Hennen drei Fragen für den Fall eines Lecks in der Kohlenmonoxidleitung. Die Antworten der Feuerwehr wollen die Trassengegner auch vor Gericht verwenden.
Pipeline-Gegner: Leck hätte „verheerende Folgen“
Der Initiative geht es dabei im Duisburger Süden vor allem um die St. George’s School und ihre Umgebung. Nach ihren Angaben läuft dort die Trasse auf etwa 100 Metern parallel zu Schule mit ihren 700 Kindern plus Personal, und zwar in einem Abstand von zehn Metern. In dem offenen Brief an die Feuerwehr schreibt Hennen: „Nicht nur bei einem Vollbruch der Pipeline, sondern auch bei einem größeren Leck können ein paar tausend Kubikmeter reines, hochgiftiges CO austreten. Mit verheerenden Folgen für alle Anwesenden in der Schule, aber auch für die anliegenden Bewohner.“
Für Hennen ein nicht akzeptables Risiko. Er stellt der Feuerwehr dazu drei Fragen: Zum einen will er wissen, welche Rettungsmöglichkeiten die Feuerwehr bei einem Bruch oder Leck der Pipeline hätte. Zum zweiten fragt er, ob sich die Feuerwehr für dieses Szenario gerüstet sieht. Und drittens will er wissen, ob bereits Evakuierungsübungen stattgefunden haben.
Feuerwehr-Antworten sollen vor Gericht zitiert werden
Die Antworten auf diese Fragen will die Initiative COntra Pipeline auch im Gerichtsverfahren verwenden. Es ist am Oberverwaltungsgericht für das Land NRW in Münster anhängig. Hennen geht davon aus, dass dort 2019 „eine richtungsweisende Entscheidung“ fallen wird.
Mit ihrem Änderungsbeschluss zur CO-Trasse hat die Bezirksregierung auf die mehr als 24 000 Einwände reagiert, die es gegen die Inbetriebnahme der Kohlenmonoxidleitung gab. Nach Aussagen der Trassengegner hat sie die meisten abgelehnt. Der Inhalt des Änderungsbeschlusses fließt ebenfalls in der Gerichtsverfahren am OVG Münster mit ein.