Duisburg-Süd. . Gebäude und Personal sind der Kirche nicht nur lieb, sondern auch teuer. Deshalb wird daran gespart. Denn bis 2030 muss die Schwarze Null stehen.

Es ist ein Kreuz mit den Gläubigen: Immer weniger gehen in die Kirche, besuchen Gottesdienste oder feiern Hochzeiten – und zahlen Kirchensteuern. Das macht sich in den Kassen der Kirchen bemerkbar: Fast eine halbe Million Euro Miese pro Jahr schreibt derzeit die Pfarrei St. Judas Thaddäus, in der sämtliche katholischen Gemeinden des Duisburger Südens organisiert sind. Dem gegenüber steht die Schwarze Null, die das Bistum Essen seinen Pfarreien ab dem Jahr 2030 abverlangt. Pfarreientwicklungskonzept nennt sich etwas sperrig, was dort hinführen soll. Diese Entwicklung sieht so aus: Sechs von elf Kirchen im Süden werden geschlossen, ebenso vier von elf Gemeindeheimen. Eine Entscheidung, die viele Katholiken schmerzen dürfte. Die Zahlen, die dieser Entscheidung zugrunde liegen, sprechen allerdings Bände:

Weil neben den Gebäuden vor allem das Personal der Kirche nicht nur lieb, sondern auch teuer ist, sollen Stellen – ohne betriebsbedingte Kündigungen – gestrichen werden: 11,37 Vollzeitstellen sind es zurzeit rechnerisch. Bleiben soll davon bis 2030 nur noch die Hälfte.

Nur ein Signal zeichnet sich gegen den Trend ab: Im neuen Stadtteil Wedau-Süd plant die katholische Kirche einen Versammlungsort als Ersatz für die dann geschlossenen Kirchen in Wedau und Bissingheim. In den neuen, den Sparhaushalt, hat die Pfarrei St. Judas Thaddäus Rückstellungen dafür in Höhe von 50 000 Euro pro Jahr bereits eingerechnet. Die Schwarze Null im Duisburger Süden steht nach ihren Prognosen dennoch: ab dem Jahr 2026.