Duisburg-Ungelsheim. An der St. George’s School soll das Problem der Elterntaxis gelindert werden. 2017 gab’s dort schon mehr als 200 Knöllchen – und einen Unfall.

Dieses Mal ist es noch mal gut gegangen: Vor einigen Wochen wurde vor der St. George’s School ein Mädchen angefahren. Sie hatte Glück und kam mit ein paar Schrammen davon, sagt Dr. Sebastian Ritter, der für die Grünen in der Bezirksvertretung Süd sitzt. Schlimmere Unfälle verhindern soll ein Maßnahmenpaket, das kürzlich in einem interfraktionellen Gespräch mit Schulleiter Robert Troilett erörtert wurde.

Einen Zebrastreifen wünscht sich Troilett demnach direkt vor seiner Schule. „Ihm liegen Fragen der Verkehrssicherheit am Herzen“, fasst Ritter seinen Eindruck aus dem Gespräch zusammen. Für die Südredaktion war Troilett wie üblich nicht zu sprechen. Ritter berichtet aber noch von weiteren Ideen.

Geänderte Verkehrsführung soll die Straße Am Neuen Angerbach entlasten

So könnte die Verkehrsführung so verändert werden, dass sie die Straße Am Neuen Angerbach entlastet. Zwei Änderungen sollen dazu beitragen: Zum einen könnte das Abbiegen von der Straße Am Neuen Angerbach zu Am Heidberg zu einer abknickenden Vorfahrtstraße werden. Zum anderen könnte die Ampelschaltung an der Kreuzung Am Heidberg/Düsseldorfer Landstraße so geändert werden, dass sie zumindest zu Stoßzeiten den Verkehr von der St. George’s School schneller abfließen lässt. Die dortige Ampel sei unlängst von Straßen NRW in die Hand der Stadt Duisburg übergegangen, so Ritter. Er hofft: Die Maßnahmen „könnten Spitzen nehmen“.

Laut Ritter will die Schule außerdem in einer Umfrage herausfinden, wie viele Schüler sich für eine Anreise mit dem Öffentlichen Personennahverkehr überzeugen ließen. Da die St. George’s School aber eine Privatschule ist, könnten die Schüler nicht vom vergünstigten Schokoticket profitieren; die Eltern müssten den vollen Preis zahlen.

Ein Kiss’n’Ride-Parkplatz wird geprüft

Weiterhin Thema ist auch die etwaige Einrichtung eines Kiss-and-Ride-Parkplatzes auf dem Gelände des alten Minigolfplatzes. Es muss aber noch geprüft werden, ob ein solcher Parkplatz an dieser Stelle planungsrechtlich erlaubt wäre.

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All diese Maßnahmen hin oder her: „Vieles ist Kosmetik“, gibt auch Ritter zu. Denn das Grundproblem bleibe bestehen: „Die Verkehrsin­frastruktur ist nicht für ein solches Ausmaß an Verkehrsaufkommen ausgelegt.“ Viele Eltern parken direkt vor der Schule im absoluten Halteverbot auf dem Bürgersteig oder auf der Straße, um ihre Kinder abzuholen und zu bringen. Ritter nimmt aus dem interfraktionellen Gespräch mit Troilett den Eindruck mit: „Der Schulleiter trifft bei den Eltern auf nicht viel Verständnis, und seine Druckmöglichkeiten sind begrenzt.“

2016 hat die Stadt mehr als 450 Knöllchen vor der Schule geschrieben

Druckmöglichkeiten hat lediglich die Stadt: Sie kann den Eltern mit dem Gesetz kommen und vor Ort Kontrollen durchführen. 2016 hat sie an der St. George’s School 453 Verfahren wegen verbotswidrigen Haltens oder Parkens eingeleitet. „Im laufenden Jahr sind es bereits 218 Verfahren“, teilt eine Stadtsprecherin auf Anfrage der Südredaktion mit. Maximale Kosten des Knöllchens: 30 Euro nach dem bundeseinheitlichen Strafkatalog.

Wie das Verkehrschaos vor der St. George’s School zu lösen ist, das soll jetzt der Oberbürgermeister herausfinden. An ihn richtet sich ein entsprechender Prüfantrag, den die Bezirksvertretung jüngst auf Antrag von SPD und Grünen einstimmig verabschiedet hat (bei Enthaltung der parteilosen Hannelore Bange). Sebastian Ritter hofft, dass greifende Maßnahmen schnell umgesetzt werden. „Ich fürchte jeden Tag, dass da ein Kind überfahren wird.“