Duisburg-Wanheim. . Mit der Traditions-Gaststätte Rheinlust-Terrassen kehrt ein wichtiger Stadtteiltreffpunkt zurück. Die Pächterin plant viele Veranstaltungen.

Auf diesen Tag mussten die Wanheimer länger als geplant warten. Eigentlich wollte Petra Schönfeldt, die neue Unterpächterin der Rheinlustterrassen, bereits Anfang 2015 in der Traditionsgaststätte in unmittelbarer Rheinnähe die erste Bierchen anzapfen. Erst jetzt aber kam es dazu: Mit mehr als einem Jahr Verspätung wurden die Rheinlustterrassen am Wochenende wiedereröffnet.

Dass die aktive Hobby-Karnevalistin ihr Handwerk versteht, war am Sonntag zu spüren. Der Andrang war überwältigend, nach kurzer Zeit waren Schankraum und Saal rappelvoll. Und das nicht nur, weil die neue Wirtin zum Einstand alle zu Currywurst, Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken eingeladen hatte. Die frühere Betreiberin des Café am Waldfriedhof will ab sofort „richtig Gas geben“: Die Silvester-Party ist bereits ausverkauft, natürlich wird auch am Rosenmontag die Post abgehen, und diverse Tanztee-Veranstaltungen sind ebenfalls schon fest eingeplant.

Voll war’s zur Neueröffnung der Rheinlust-Terrassen am Sonntag.
Voll war’s zur Neueröffnung der Rheinlust-Terrassen am Sonntag. © Zoltan Leskovar

Ein Rechtsstreit legte die Rheinlust-Terrassen zwischenzeitlich lahm

Besucherin Henrike Meybohm ist heilfroh, dass die Rheinlust-Terrassen „ihren Dornröschenschlaf“ beendet haben: „Darauf haben wir lange warten müssen. Die Wiedereröffnung ist immens wichtig für den Stadtteil. Hier kann man nicht nur gemütlich ein Bierchen trinken, sondern auch wieder, wie früher, vielfältige soziale Kontakte pflegen.“

Die Wartezeit bis zur Wiedereröffnung begann mit einem Rechtsstreit: Ein Anwohner hatte wegen der von der Gaststätte ausgehenden Lärmbelästigung gegen die Trägergemeinschaft Wanheimer Vereine als Hauptpächter geklagt. Im Zuge dieses Rechtsstreits stellte sich heraus, dass für den Betrieb der Gaststätte, die auch von zahlreichen Vereinen des Stadtteils genutzt wird, keine ordentliche Betriebserlaubnis vorlag. „Damit nahm das Unheil seinen Lauf“, formuliert der langjährige Bürgervereinsvorsitzende Wilfried Hucks die Probleme, die danach auf die Trägergemeinschaft zukamen.

Stadt Duisburg hatte 1993 Gaststätten-Betrieb zugesichert

Dabei hatte man sich eigentlich auf die Stadt verlassen, die Eigentümer der Immobilie ist und 1993 den Wanheimern vertraglich zugesichert hatte, dass in den Räumen des ehemaligen Bürgertreffs eine öffentliche Gaststätte betrieben werden darf. „Da waren wohl alle Beteiligten etwas blauäugig, wir haben uns jedenfalls auf die städtische Genehmigung verlassen“, so der 84-jährige Hucks.

Doch Petra Schönfeldt, die sich zwischenzeitlich sogar arbeitslos melden musste, macht den Verantwortlichen keinen Vorwurf: „Das habe ich mir natürlich alles anders vorgestellt. Ich habe aber auch gesehen, dass sich alle sehr viel Mühe gegeben haben, damit es hier weitergehen kann.“

Teure Umbauten für Lärmschutz und Brandschutz

Zu tun war eine ganze Menge. Im Rahmen des Vergleichs mit dem klagenden Nachbarn musste nicht nur in den Lärmschutz investiert werden, im Zuge der neu zu beantragenden Nutzungsgenehmigung waren auch erhebliche – durchaus kostenintensive – Umbaumaßnahmen erforderlich, um den mittlerweile schärfer gefassten Brandschutzbestimmungen gerecht zu werden. Unter anderem mussten die Zugänge verbreitert, neue Türen eingebaut und ein zweiter Fluchtweg mit einer neuen Außentreppe realisiert werden.

All diese Maßnahmen sprengten den ursprünglich ins Auge gefassten Zeitplan erheblich. „Nach der Love-Parade-Tragödie sind die städtischen Behörden sehr genau. Da sind Gutachten einzuholen und langwierige Prüfverfahren abzuwarten, das dauerte halt alles seine Zeit“, erläutert der aktuelle Bürgervereinsvorsitzende Theo Küpper.

Als vor einer Woche endlich das lang erwartete Okay der Stadt kam, handelte Petra Schönfeldt blitzschnell: „Ich stand ja lange Zeit Gewehr bei Fuß.“ Ruckzuck war die Eröffnungsparty organisiert, Vereine eingeladen und die Wanheimer Bürger mobilisiert. Sie werden auch in Zukunft bestimmt wieder öfter kommen.

Die Öffnungszeiten der Rheinlust-Terrassen

Die Rheinlust-Terrassen, Rheinufer 37, haben ab sofort jeweils Dienstags bis Samstag von 14 bist 22 Uhr geöffnet.

Am Sonntag wird außerdem ein Frühstücksbuffet angeboten. Es läuft von 9 bis 12 Uhr. Hierfür ist eine Voranmeldung erforderlich: 0203/700737.