Duisburg - Buchholz. . Hochbetrieb in der Postfiliale: Viele Menschen lassen ihren Lieben Grüße, Wünsche und Geschenke auf dem Postweg zukommen

In Zeiten von Internet und Smartphones sind Weihnachtsgrüße heutzutage ja blitzschnell verschickt. Die Wörter sind in Sekunden eingetippt, ein paar Smileys dahinter, auf Senden drücken und schon ist die Nachricht beim Empfänger. Bei einer E-Mail dauert es ein kleines bisschen länger, aber auch hier landen die Weihnachtsgrüße schnell im E-Mail-Postkasten.

Eine Weihnachtskarte zu schreiben, erscheint da schon fast altmodisch, weil zeitaufwendiger. Allein der Weg, den die Karte nehmen muss... Trotzdem entscheiden sich viele für genau diese Variante: Vor der Postfiliale in Buchholz stehen am Samstagmorgen über zwanzig Leute in der Schlange – und sie wird nicht kürzer werden. Sie alle schieben irgendwie ihre Pakete vor sich her oder haben Abholzettel in der Hand.

Karten persönlicher als Emails

Auch der Briefkasten auf der gegenüberliegenden Seite hat Hochbetrieb. Der eine steckt nur einen Umschlag hinein, der nächste hat einen solchen Packen dabei, dass er die Klappe zweimal öffnen muss. Der Buchholzer Theodor Theisen beispielsweise verschickt jedes Jahr zu Weihnachten dreißig bis vierzig Briefe. „Das dauert schon ein paar Stunden, aber der Zeitaufwand ist es wert. Eine Weihnachtskarte ist viel persönlicher, als eine E-Mail“, findet der 79-Jährige.

Den Weihnachtskarten gibt er immer seine ganz eigene Note, indem er noch einen Stern dazu klebt oder etwas dazu malt. Johannes Schwarz aus Buchholz schreibt beruflich viele E-Mails. Privat greift er aber gerne mal zu Papier und Stift: „Einen Brief in der Hand zu halten ist viel schöner, als eine E-Mail auf dem Laptop anzuschauen.“

2,5 Millionen Briefe täglich

Im gesamten Stadtgebiet sehen das viele so. Vor Weihnachten bearbeitet das Briefzentrum Duisburg etwa 2,5 Millionen Briefe täglich. Sonst sind es nur 1,5 Millionen. Auch bei den Paketen hat die Post vor Weihnachten viel mehr zu tun. Statt 3,6 Millionen Pakete täglich bundesweit sind es kurz vor Weihnachten rund acht Millionen.

Wenn man beachtet, dass in den Paketen auch noch Weihnachtsbriefe sind, kann man mit Sicherheit behaupten, dass das Weihnachtsbriefe-Schreiben trotz E-Mails und Sms eben nicht aus der Mode gekommen ist. Für viele ist es auch ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit, genau wie zum Beispiel das Plätzchenbacken. „Das ist Tradition. Ich freue mich auch, wenn Weihnachtskarten in meinem Briefkasten liegen. Eine E-Mail ist doch nichts Besonderes“, findet die Buchholzerin Ingrid Sternberger.

Ein Hinweis für alle Liebhaber der handgeschriebenen Weihnachtspost: Wenn Sie ihre Weihnachtskarten noch abschicken müssen, sollten Sie das spätestens morgen tun, damit sie pünktlich zum Fest ankommen.