Duisburg. Beim Stadtteil-Check haben über 10.500 Duisburger auch den Nahverkehr bewertet. Für Stadt und DVG sind einige Überraschungen dabei.
Über 10.500 Duisburger haben bei unserem Stadtteil-Check auch den Nahverkehr nach Schulnoten bewertet. Die Durchschnittsnote: 3,14. Die Umfrage ist rund drei Monate nach dem Start des neuen und vielfach kritisierten Nahverkehrsplans Ende Oktober 2019 durchgeführt worden. Die Auswirkungen schlagen sind in einigen Stadtteilen sehr deutlich in den Bewertungen nieder. Die Stadtverwaltung und die DVG nehmen gemeinsam zur Umfrage Stellung. Grundsätzlich werde deutlich, dass alle Stadtteile mit Straßenbahn- und Stadtbahnanschluss das Angebot deutlich positiver bewerten als jene, die nur über Busverkehr verfügen.
Stadt und DVG haben sich zudem einzelne Ergebnisse genauer angeschaut. Einige positive wie negative Überraschungen sind für sie dabei.
Stadt Duisburg und DVG freuen sich über Top-Ergebnis in Buchholz und Kaßlerfeld
Zu Buchholz, Spitzenreiter mit einer Durchschnittsnote von 2,26: "Ein Top-Ergebnis. Das große Angebot an mehreren Buslinien sowie die guten und schnellen Anschlussmöglichkeiten an die U79 beziehungsweise S1 in Richtung Düsseldorf oder Duisburg Innenstadt führen unseres Erachtens zu den positiven Rückmeldungen."
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Zu Kaßlerfeld, ebenfalls Spitzenreiter (2,26): "Wir freuen uns sehr über diese Bewertung. Die zentrale Lage der Linie 901 sowie die schnelle Anbindung an den Hauptbahnhof und der Innenstadt werden dazu beigetragen haben."
Stadt und DVG positive Effekte durch neue Ringlinie für Wanheimerort
Zu Wanheimerort, auf Platz drei (2,35): "Hier verkehrt die neue Ringlinie 930/931, die alle Bereiche und Punkte von Interesse im Bezirk Mitte aus Wanheimerort direkt erschließt. Dies zeigt den positiven Effekt der Ringlinie eindeutig. Hinzu kommt der Anschluss an Stadt- und Straßenbahn, der schnellere Verbindungen mit mindestens einem qualifiziertem Umstieg auf alle im Süden verkehrenden Buslinien sowie in den Duisburger Norden und nach Düsseldorf schafft."
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Zur Altstadt, auf Rang vier (2,42): "Durch die Veränderung mit dem neuen Nahverkehrsplan sind in diesem Bereich deutliche Verbesserungen eingetreten. Die 934 verkehrt auf direktem Wege über Duissern schneller zum Hauptbahnhof und das im 15-Minuten-Takt. Die 933 ermöglicht eine Verbindung ohne Umsteigen nach Neudorf und Neuenkamp. Hinzu kommt der Anschluss an alle Stadt- und Straßenbahnen am König-Heinrich-Platz. Somit existieren Direktverbindungen in alle Richtungen."
Verwunderung über unterdurchschnittliche Bewertung der Wedauer
Zu Wedau, im unteren Mittelfeld platziert (3,25): "Die unterdurchschnittliche Bewertung verwundert. In Wedau verkehren drei Linien, die die Fahrgäste in alle Richtungen befördern. Eine davon verkehrt sogar im 15-Minuten-Takt in die Innenstadt. Es gibt gesicherte Anschlüsse mit diesen Linien an Stadtbahn, S-Bahn und Regionalverkehr."
Zu Bissingheim, auf den hinteren Plätzen (4,03): "Die DVG hat auf die Stilllegung der Regionalbahn mit einem 15-Minuten-Takt auf der 928 in der Hauptverkehrszeit in Richtung Stadtmitte reagiert. Diese Verbindung verkehrt nicht nur zum Hauptbahnhof, sondern auch weiter in die Innenstadt hinein. Die Linie 942 verkehrt im 30-Minuten-Takt in Richtung Westen mit qualifizierten Anschlüssen an die Stadtbahn (U79). Gemäß der Vorgaben des Nahverkehrsplans ist hier ein deutliches Überangebot vorhanden, was die Bürger unterdurchschnittlich bewerten."
Mündelheimer ärgern sich über die Trennung der Linien 941 und 942
Zu Mündelheim, auf dem viertletzten Rang (4,66): "Wir führen die schlechte Bewertung auf die in Mündelheim vollzogene Trennung der Linien 941 und 942 zurück."
Zu Baerl, auf dem drittletzten Platz (4,71): "Wir erhalten viele positive Rückmeldungen aus Baerl, welche das schnelle Erreichen der Duisburger Innenstadt durch den Umstieg in Homberg auf die Linie 926 hervorheben. Dementsprechend sind wir über die schlechte Bewertung erstaunt."
Fehlende Direktverbindung zum Nahversorgungszentrum
Zu Ungelsheim, auf dem vorletzten Platz (4,94): "Die bedenkliche Bewertung ist aus unserer Sicht auf die nicht mehr direkte Verbindung zum Nahversorgungszentrum Mündelheimer Straße zurückzuführen. Dieses ist nur noch über eine Umsteigeverbindung und somit über mehr Aufwand zu erreichen."
Zu Bruckhausen, Schlusslicht (5,03): "Wir können die schlechte Bewertung an dieser Stelle nachvollziehen - Stichwort Streichung der Linie 908 nach Hamborn, Abbruch am Johannes-Hospital - in Kombination mit dem dauerhaft durchgeführten Schienenersatzverkehr auf der Linie 901. Für die Fahrzeugproblematik entschuldigen wir uns und versprechen eine baldige Verbesserung."