Duisburg. Die Bürgerinitiative zum Erhalt der Realschule Fahrn möchte von der Stadt Duisburg Fakten zur Zukunft der Schule. Und die Offenlegung von Fakten zum Start der Sekundarschule. Die Bürgerinitiative zeigt sich skeptisch, wie positiv die neue Sekundarschule Hamborn von der Stadt dargestellt wird.

Zum Pressegespräch beim „Gustl“ im Eickelkamp haben sie einen großen Rucksack an Fragen, Fakten und Emotionen mitgebracht.

Bei Dirk Sprenzyna, seit der Initiativen-Gründung 2012 einer der Sprecher der Initiative, die sich für den Erhalt der Realschule Fahrn einsetzt, hat sich einiges aufgestaut.

„Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten auch in den Medien immer nur gehört und gelesen, wie toll die neue Sekundarschule Hamborn angeblich ist“, sagt Sprenzyna, der gleichzeitig Schulpflegschaftsvorsitzender der Realschule Fahrn ist, „aber zu den Fakten, dass wir an der Realschule nach 156 Anmeldungen insgesamt 140 neue Kinder aufgenommen haben, dazu lese ich nichts. Ein Rekordjahr für die Realschule.“

Augenwischerei

Es sei Augenwischerei, sagt Sprenzyna, die 125 Fünftklässler, die zum Start der Sekundarschule Hamborn vor einigen Wochen eingeschult wurden, als Erfolg für die neue Schulform zu bezeichnen: „Dann soll die Stadt mal sagen, wie viele Anmeldungen von Eltern es dort gab und wie viele Schüler dadurch an die Schule kamen, weil sie von anderen Schulformen abgelehnt wurden“, sagt Sprenzyna, „die mussten alles an Schülern nehmen, was sie kriegen konnten“.

Wohlgemerkt: Es gehe ihm nicht um Ausgrenzung oder Brandmarkung der Sekundarschüler: „Uns geht es darum, zu zeigen, dass diese Sekundarschule am Ende natürlich eine Schule für diejenigen Schüler wird, die keiner sonst haben will. Ein Ersatz für unsere Realschule kann dies nicht sein.“

Keine Stigmatisierung

Auch Helmut Feldhaus, Initiativensprecher, Lehrer auf der Realschule Fahrn und Vater dreier Kinder, die eben diese Realschule durchlaufen haben, stellt klar, dass es nicht um Stigmatisierung geht: „Uns geht es allein um den Erhalt der Realschule Fahrn, möglichst für die Dauer des NRW-Schulfriedens bis 2023.“

Anders als auf der Sekundarschule, sagt Feldhaus, sei auf der Realschule Fahrn tatsächlich pädagogische Betreuung gewährleistet, die leistungsstarke mit schwächeren Schülern zusammenbringe: „Zwei Drittel unserer Schüler gehen anschließend auf eine weiterführende Schule.“

Start verschoben

Durch ihr Engagement hat die Initiative bislang erreicht, dass der für Walsum ursprünglich für 2014 geplante Start der Sekundarschule mindestens bis 2016 aufgeschoben wurde. In der jüngsten Drucksache der Stadt Duisburg wird im Rahmen der obligatorischen Elternbefragung zur Sekundarschule 2015 Walsum nicht einmal genannt.

Diese vagen positiven Aussichten reichen den Initiativen-Mitgliedern aber nicht: „So lange wir mindestens dreizügig sind, sollte man die Finger von unserer Schule lassen“, sagt Initiativen-Mitglied und Vater Thorsten Happe, „derzeit sind wir sechszügig, das muss man sich mal vorstellen.“ Die Schule sei beliebt und erfolgreich. Was jetzt fehle, sein Planungssicherheit für Eltern und Kinder.