Duisburg-Nord. Trotz eines gültigen Tickets 2000 wird Hans Müller in den Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) von Kontrolleuren ständig für einen Schwarzfahrer gehalten. Die Lesegeräte erkennen seinen Tarif nicht. Die DVG versprach Besserung, doch passiert ist bis heute nichts.

„Obwohl ich eine gültigen Fahrschein habe, ist es mir schon mindestens fünfmal passiert, dass Kontrolleure mich für einen Schwarzfahrer hielten“, sagt Hans Müller (Name geändert), „ich kann einfach nicht mehr.“

Einfach Monatskarte kaufen und und in Bus und Bahn drauflos fahren war früher. Heute können sich Fahrgäste ihr Monatsticket nach persönlichen Bedürfnissen zusammenstellen. So hat es auch Hans Müller gemacht. Der 49-jährige pendelt regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen seinem Hauptwohnsitz in Düsseldorf und seinem Elternhaus im Duisburger Norden.

„Dafür habe ich mir ein Ticket-2000-Abo im sogenannten Zweiwabentarif zugelegt“, sagt Hans Müller während eines Redaktionsbesuchs, „mit Durchfahrregelung.“ Heisst in Hans Müller’s Fall: Er darf in den Tarifgebieten – wegen ihrer Form auch auch „Waben“ genannt – Duisburg Nord und Oberhausen-Mitte alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Um aus Düsseldorf dort hin zu gelangen, oder zur Heimfahrt, darf er zu Durchfahrtzwecken etwa die Straßenbahnlinie 903 benutzen.

„Leider kennen die Fahrkartenkontrolleure den Zweiwabentarif mit Durchfahrtsregelung in der Regel nicht“, sagt Hans Müller, „und ihre Lesegeräte erkennen ihn auch nicht.“ Für den Familienvater bedeutet dies, dass er seit Februar diesen Jahres mehrfach in der Bahn für einen Schwarzfahrer gehalten wurde: „Die Kontrolleure – tut mir leid, wenn ich das so pauschal sagen muss – sind in dieser Situation sehr unfreundlich“, sagt Hans Müller, „und in einigen Fällen waren sie auch total beratungsresistent.“

Brief an die Duisburger Verkehrsbetriebe geschrieben

So passierte es, dass er für sich und sein Fahrrad 80 Euro Strafe zahlen sollte, mit der Androhung, man werde die Polizei rufen: „Dann schaut die ganze Bahn sie an, als wenn sie ein Krimineller wären. Und ich versuchte den Herren ruhig zu erklären: Ich darf hier fahren und mein Fahrrad darf ich auch mitnehmen. Hochpeinliche Situation.“

Nachdem ihm im Februar diesen Jahres zum ersten Mal von einem Fahrscheinkontrolleur unterstellt wurde, er würde schwarz fahren, schrieb er einen Brief an das Kundencenter der Duisburger Verkehrsbetriebe. In der Antwort wurde ihm mitgeteilt, dass gerade neue Fahrkartenkontrolleure eingearbeitet würden. Diese sollten zügig auch in Bezug auf den Zwei-Waben-Tarif geschult werden. Auch werde man daran arbeiten, dass die Software der Kartenlese-Geräte diesen Traif so schnell wie möglich erkennen könne.

DVG verspricht Besserung

„Passiert ist bis heute nichts“, sagt Hans Müller, „zuletzt wurde ich Mitte Juni wieder als Schwarfahrer verunglimpft, da ist ein Fahrkartenkontrolleur aus der Haut gefahren, hat mir gedroht, er werde mich der Polizei übergeben.“

Müller hofft, dass die DVG endlich auf eine Bitte eingeht, die er mehrfach geäussert hat: „Ich möchte ein Schreiben, in dem die DVG bestätigt, welche Linien ich mit meinem Ticket benutzen darf.“

Anamaria Preuss, Pressesprecherin der DVG, hat Verständnis für den Kunden und verspricht schnelle Abhilfe: „Wir bereuen diese Situation sehr und werden dem Herrn nun umgehend ein entsprechendes Schriftstück zukommen lassen.“ Auch werde man versuchen, die Software der Lesegeräte möglichst schnell anzupassen.