Duisburg. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft begrüßt die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt geplanten Bußgelderhöhung von 40 auf 60 Euro. Verkehrsunternehmen und Länder-Verkehrsminister fordern dies seit Jahren, da das Bußgeld niedriger ausfällt als das günstige Monatsticket.
Seit Jahren fordern der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und die Verkehrsminister der Länder eine Erhöhung des Bußgeldes für Schwarzfahrer. Doch über die Höhe des „erhöhten Beförderungsentgelts“, so der Fachbegriff, befindet der Bund. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat vor wenigen Tagen eindeutig Position bezogen und sich für eine Anhebung von derzeit 40 auf künftig 60 Euro ausgesprochen.
Bei der DVG stoßen solche Pläne auf Zustimmung. Viel zu lange sei das Bußgeld nicht angehoben worden. Schwarzfahren mutiere zum Rechenexempel wenn die damit verbundene Geldbuße niedriger ausfalle, als das günstigste Monatsticket. „Mit einem erhöhten Bußgeld würde man zumindest kühle Rechner abschrecken“, meint Sprecher Helmut Schoofs.
Zahl der Schwarzfahrer ist weiter gestiegen
Abschreckung scheint geboten. Gegenüber 2012 stieg die Quote der ohne Fahrschein erwischten Personen im vergangenen Jahr von 3,68 auf 4,03 Prozent. Von 878.000 kontrollierten Fahrgästen hatten 35.000 kein Ticket. Hochgerechnet macht das bei knapp 60 Millionen Beförderungen im Linienverkehr rund 2,4 Millionen Schwarzfahrten.
Eine mögliche Erklärung sieht Helmut Schoofs in der gestiegenen Kontrolldichte: 2012 wurden nur 580.000 Fahrgäste kontrolliert, 2013 waren es nicht zuletzt aufgrund von Schwerpunktaktionen 50 Prozent mehr. „Je mehr Kontrollen es gibt, desto mehr Schwarzfahrer fallen auf“, glaubt Schoofs. Allerdings sei auch die Zahl der Beförderungen um rund 500.000 gestiegen. „Und einige fahren vielleicht öfter ohne Ticket als andere“, so der DVG-Sprecher süffisant.
Duisburg gilt als Schwarzfahrer-Hochburg
Dass Schwarzfahren kein Kavaliersdelikt ist, beweisen andere Zahlen: 2012 wurden laut einer Studie des Internet-Portals reisen.de 4475 Schwarzfahrer in Duisburg wegen „Erschleichens von Leistungen“ (Paragraf 265a Strafgesetzbuch) angezeigt. In Relation zur Einwohnerzahl rangiert Duisburg damit auf Platz 20. Dortmund, Frankfurt und Karlsruhe stehen ganz oben. Unter den 80 größten Städten haben Oldenburg, Erlangen und Nachbar Moers gemessen an der Zahl der angezeigten Schwarzfahrer die „ehrlichsten Fahrgäste“ - oder auch bloß die nachlässigsten Kontrollen.