Duisburg-Obermarxloh. Seit fünf Jahren versucht Andreas Ehmann, eine Sanierung der völlig heruntergekommenen und unbenutzbaren, etwa 60 Jahre alten WC-Anlagen der Realschule Kalthoffstraße in Duisburg-Marxloh durchzusetzen. Vergeblich. Der Schulpflegschaftsvorsitzende verzweifelt langsam.
Dicke Luft, und zwar buchstäblich, gibt es in Obermarxloh: Die getrennten Außentoilettenanlagen für Jungen und Mädchen an der Realschule Kalthoffstraße sind derart marode und entsprechend miefig, dass Jungen, die ein Bedürfnis verspüren, lieber in die Botanik gehen – und Mädchen mitunter warten, bis sie wieder zu Hause sind.
Eigenleistung abgelehnt
Seit fünf Jahren versucht Andreas Ehmann, Vorsitzender der Schulpflegschaft der Noch-Realschule, endlich vernünftige Toiletten durchzusetzen. Bislang erfolglos, wie er im Gespräch mit der Redaktion vor Ort berichtet. Auch über die Politik – insbesondere die SGU - Sozial, Gerecht, Unabhängig – versuchte er sein Glück. Und scheiterte bei der Stadt Duisburg.
Nicht einmal auf den Vorschlag, die Sanierung der beiden Gebäude von der Schulpflegschaft selbst durchführen zu lassen, sei eingegangen worden. Dabei könnten die Arbeiten von heimischen Handwerkern übernommen werden – „wir haben etliche Fachleute in unseren Reihen“, sagte SGU-Mann Karlheinz Hagenbuck am Montag.
Anlagen sind eine Zumutung
Die Toiletten sind wahrlich eine Zumutung. Sie sind arg heruntergekommen und verströmen einen sehr unangenehmen Geruch, sobald man die Tür öffnet. Die Fenster fallen fast heraus.
Das Duisburger Immobilien-Management, das für die Schule zuständig ist, will die WC-Anlage direkt zu Beginn des kommenden Jahres sanieren. Sprich: Die etwa 60 Jahre alte Jungentoilette wird geschlossen, das an die Sporthalle angrenzende, gleichaltrige Mädchen-WC solle zur getrennten Jungen- und Mädchen-Toilette umgebaut werden – und dann zudem behindertengerecht sein. In der Zwischenzeit will das IMD eine mobile WC-Anlage aufstellen.
IMD: Sanierung erfolgt Anfang 2015
Die Schulpflegschaft versteht nicht so recht, wieso die Arbeiten nicht umgehend in Angriff genommen werden. „Das Geld ist da“, sagt Ehmann. 229.000 Euro seien dafür vorgesehen. Doch jetzt würde das Geld erst einmal für einen Fassadenanstrich ausgegeben.
Das IMD erklärt die Gründe: Die Einrichtung soll ab dem kommenden Schuljahr eine Sekundarschule werden. Deshalb habe man sich entschieden, ihr erst einmal einen neuen Anstrich zu verpassen und zudem die Fenster zu erneuern. Dann könnten die neuen Schüler ungestört lernen. Da auch die Sporthalle – allerdings erst im Haushaltsjahr 2015 – saniert werde, habe man sich entschlossen, dann erst die Toilette neu zu gestalten. Das sei aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoller. So könne man sämtliche Umbauten in einem Rutsch erledigen.