Huckingen. . Ohne Diskussion hat die Bezirksvertretung jetzt 337 000 € für die Sanierung des Pausen-WCs der Realschule Süd im Schulzentrum Biegerhof freigegeben.

Die Kosten seien nicht außergewöhnlich, teilt das städtische Immobilien-Management (IMD) auf Anfrage mit. „Man darf den Bau nicht mit einem privaten WC vergleichen“, sagt Claas Frein, zuständiger Bereichsleiter. Für Schulgebäude setze man 2000 € pro Qua­dratmeter Fläche an. Überdurchschnittlich teuer sei es, weil etwa 150 Qua­dratmeter betroffen sind, man neue Abwasserleitungen und eine neue Trinkwasserversorgung lege und dafür den Schulhof aufreißen müsse. Geplant ist eine Entkernung bis auf die Grundmauern.

Der Betrag erklärt sich laut Frein, weil die Stadt bei öffentlichen Gebäuden andere Materialen verwendet, als der Häuslebauer. Man baue für die nächsten 40 Jahre. Die Toiletten sollen „vandalismussicher“ sein und die Sanierung insgesamt „energetisch“. Das reiche von speziellen Fliesen bis zu wasserlosen Urinalen. „Wir investieren langfristig.“

Bald werde das Projekt öffentlich ausgeschrieben. Das IMD rechnet mit Baubeginn in sechs bis acht Wochen und geht von einer Bauzeit von drei bis sechs Monaten aus.

Bei einer Besichtigung präsentierte sich die Toilette, die nur während der Pausen aufgeschlossen wird, in heruntergekommenem Zustand. So rosten die Türrahmen, sind die Türen der einzelnen Zellen aufgequollen. Dass das saniert werden muss, bezweifelt auch Schulleiter Klaus Friede nicht. Er war zur Beratung auch dieses Themas, das seine Schule betrifft, nicht in die Bezirksvertretung eingeladen worden. Friede hält die Investitionssumme deshalb für überzogen, weil die WC-Anlage aus heutiger Sicht überdimensioniert sei. „Das Gebäude ist für 1200 Schüler konzipiert“, sagt er. Es seien heute aber nur noch 750. „Nun weiß ich nicht“, sagt Friede, „ob es für die Größe von Schultoiletten Richtzahlen gibt.“ Aber fest stehe, dass nie mehr als fünf Jungs gleichzeitig in den Pausen auf dem Klo säßen, es gebe aber mehr als doppelt so viele Zellen. Genauso bei den Mädchen. Eine Anlage auf der Hälfte der Fläche würde auch genügen.