Duisburg. Seit gut sechs Jahren wird darüber diskutiert, ob eine Ortsumfahrung des Duisburger Ortsteils Walsum machbar ist. Jetzt scheint die Lösung gefunden: Die am Weg liegenden Unternehmen, allen voran Thyssen-Krupp sind nicht abgeneigt, eine Trasse über ihre Grundstücke zur Verfügung zu stellen.

Der Bau einer Ortsumgehung Walsum rückt in greifbare Nähe: Laut einer von Thyssen-Krupp-Real-Estate in Auftrag gegebenen Studie ist eine solche Straße machbar. Sie soll von der A-59-Anschlussstelle Fahrn über das ehemalige Gelände der Schachtanlage Friedrich-Thyssen 2/5 über die Weseler Straße hinweg in Richtung Nordwesten führen und an die Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße angebunden werden. „Das wäre ein sehr großer Fortschritt für Walsum“, sagt Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann.

Auch Oberbürgermeister Sören Link, der sich wie die Walsumer Politiker seit Jahren um diese Straße bemühen, ist erfreut: „Mit dieser Straße können wir einerseits Wohngebiete in Walsum von Lärm, Abgasen und Lastwagenverkehr entlasten. Andererseits binden wir das Schacht-2/5-Gelände und die Industrieflächen in Walsum an die Autobahnen an, ohne die Wohngebiete zu belasten.“ Auch Marxloh würde davon profitieren: Die Ortsdurchfahrung für den Fernverkehr würde hinfällig.

Schon lange in der Diskussion

Seit gut sechs Jahren wird das Thema in der Bevölkerung und in der Politik diskutiert. Walsum erstickt immer mehr im Lastwagenverkehr, der sich durch die Wohnquartiere quält. Aber es dauerte lange, bis es der Stadt gelang, alle Beteiligten – Emschergenossenschaft, Norske Skog, Thyssen-Krupp, Steag, Rheinfelsquelle Hövelmann und die Politik an einen Tisch zu bekommen.

Das ist schließlich gelungen – und alle haben sich mit der Idee angefreundet. Die Hauptlast fällt auf Thyssen-Krupp, da die gut vier Kilometer lange Trasse überwiegend über TKS-Grundstücke führt.

Noch sei völlig offen, was eine solche Straße kosten würde. Und: Wie sie finanziert werden könnte. Plückelmann geht davon aus, dass das NRW-Verkehrsministerium um Unterstützung gebeten wird.

Baubeginn ab 2017 möglich

Bevor ein endgültiger Trassenverlauf festgelegt wird, sollen noch mal alle Beteiligten gehört werden.

Mitte April will die Stadt sich erneut mit den Unternehmen treffen und Details absprechen. Nach der Kommunalwahl werden die Bezirksvertretungen Hamborn und Walsum eingebunden. Anschließend erfolgt die Bürgerinformation. Ab 2017 soll gebaut werden – für die Erschließung des Schacht-2/5-Geländes ist nach unseren Informationen bereits Geld im Haushaltsentwurf vorgesehen.