Duisburg. . Der Stahlkonzern Thyssen-Krupp hat sein Warmbandwerk 1 in Duisburg-Bruckhausen kräftig modernisiert. Für 240 Millionen Euro hat der Konzern die Produktion auf den neuesten Stand gebracht. Das Ziel: mehr Qualität der Produkte.

Umfangreich modernisiert hat Thyssen-Krupp Steel das Warmbandwerk 1. Nach mehr als zweijährigen Umbauarbeiten ist die erneuerte Anlage in Bruckhausen jetzt vollständig in Betrieb gegangen. Mit dieser Investition in Höhe von rund 240 Millionen Euro baue man seine „technologisch führende Position bei hochwertigem Qualitätsflachstahl“ aus und stärke den Standort Duisburg, teilte das Unternehmen mit.

„Mit dieser Maßnahme verbessern wir die Prozessabläufe in der Warmbandproduktion deutlich und erhöhen damit die Qualität unserer Produkte“, betont Andy Rohe, der Leiter des Direktionsbereichs Walzen und Veredeln Duisburg. „Neben den technischen Optimierungen wurde auch viel für die Umwelt getan: Die Energieeffizienz der Anlage hat sich deutlich erhöht und der CO2-Ausstoß wurde verringert.“

Warmband ist die Basis aller Flachstahl-Produkte von Thyssen-Krupp Steel. Bei der Fertigung werden Stahlblöcke bei mehr als 1000 Grad Celsius in mehreren, hintereinander liegenden Walzgerüsten zu dünnen Blechen gewalzt. Dieses Material wird von den Kunden entweder direkt eingesetzt oder an den Standorten des Konzerns weiterverarbeitet.

Das jetzt modernisierte Warmbandwerk 1 erzeugt überwiegend Vormaterial für den Verpackungsstahlspezialisten Thyssen-Krupp Rasselstein in Andernach, der daraus Feinstblech für Verpackungen wie Lebensmittel- und Getränkedosen oder Aerosolverpackungen anfertigt. Hinzu kommen unter anderem Vormaterial für Elektroband, das zum Beispiel in Elektromotoren zum Einsatz kommt oder in Transformatoren für höchste Wirkungsgrade sorgt, sowie Feinbleche und besonders dünne und flache Sondergüten.

Bei diesen Stahlsorten sind genaue Abmessungen und präzise eingestellte, über die gesamte Bandlänge gleich bleibende technologische Eigenschaften von den Kunden immer stärker gefordert. Gerade in dieser Hinsicht habe „die ertüchtigte Fertigungsstraße einen Qualitätssprung gemacht“, betont Rohe.

Ein wichtiger Prozessschritt sei nach Unternehmensangaben auch die Bandkühlung. Dort werden durch die verschiedenen Abkühlstrategien wesentliche Eigenschaften im Stahlgefüge eingestellt. „Gerade in diesem Prozessschritt werden wir durch unsere neue Kühlstrecke die Möglichkeit innovativer Prozessentwicklungen bekommen“, sagt Heinz-Josef Engelskirchen, der Leiter des Warmbandwerkes in Bruckhausen. Die neue Kühlstrecke versetze das Werk in die Lage, das Gefüge im Werkstoff mit „extrem engen Toleranzen“ einzustellen.

Dies alles geschehe bei gleichzeitig minimiertem Energieeinsatz. Die Öfen, in denen die Stahlbrammen auf Walztemperatur gebracht werden, wurden teilweise mit neuen Brennern ausgestattet. Die Brenner sorgen nicht nur für kürzere Aufheizzeiten, sondern kommen auch mit weniger Energie aus.