Techniker vermutet Haldenbrand als Ursache für A59-Schäden in Duisburg
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Duisburg-Walsum. . Der Ex-Thyssen-Techniker Manfred Kleinrahm bringt einen Haldenbrand der Halde Wehofen-West als Ursache für die schweren Schäden an der A 59 ins Spiel. Als die Autobahn vor mehr als 20 Jahren gebaut wurde, sei der Boden glühend heiß gewesen. Der Landesbetrieb Straßen zeigt sich überrascht.
Ein ehemaliger Techniker von Thyssen-Krupp bringt eine neue mögliche Ursache für die massiven Schäden an der A 59 zwischen Walsum und Dinslaken ins Spiel. Die Autobahnbauer sollen damals im wörtlichen Sinne auf heißem Boden gebaut haben. Die Halde Wehofen-West brannte beim Bau vor 20 Jahren. Das unterirdische Feuer schwelt immer noch.
Halde für Bau abgetragen
„Der Boden war in einem Meter Tiefe 90 Grad heiß“, sagt Manfred Kleinrahm. Der heute 86-Jährige war vor gut 30 Jahren als Betriebstechniker für Thyssen auf der Halde unterwegs, um das Innenleben des angeschütteten Abraumberges zu überwachen. „Genau dort, wo dann die Autobahn gebaut wurde, war der heißeste Punkt“, sagt Kleinrahm. Er habe davor gewarnt, dass man für den Bau der Autobahn 59 einen Teil des aus seiner Sicht instabilen Berges abtragen wollte. Der „Durchstoß“ ist auf Luftbildern gut zu erkennen.
„Ich habe nie verstanden, wie man dort eine Autobahn bauen konnte“, sagt Kleinrahm. Als Verantwortlicher für den Untergrund habe er diese Informationen seinerzeit akribisch notiert und auch weitergegeben. Das Problem habe auch den Straßenbauern bekannt gewesen sein müssen.
Landesbetrieb sieht andere Ursache für Schäden
Beim zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW zeigt man sich überrascht von der Aussage: „Davon ist uns nichts bekannt. Das war nie Thema“, sagt Johannes Gallhoff-Peeters, der als Projektleiter jetzt die Sanierung des 2,5 Kilometer langen Abschnitts betreut. Für den Landesbetrieb steht eine andere Ursache für die Schäden fest: „In den tieferen Schichten ist Material eingebaut worden, das quellen kann“, sagt Gallhoff-Peeters. Daran hat auch Manfred Kleinrahm keine Zweifel. „Sicher, da ist gepfuscht worden.“ Die Hitze habe aber ihren eigenen Einfluss auf die Autobahn gehabt.
Der Haldenbrand ist ein Jahrzehnte altes Problem. Die 1935 illegal angelegte Halde war im Zweiten Weltkrieg bei Luftangriffen in Brand geraten. Seitdem schwelt ein unterirdisches Feuer. Schuld ist der Kohleanteil in dem Bergbauschutt. Noch heute soll es tief im Untergrund schmoren und bis zu 500 Grad heiß sein. Es kam schon einmal die Idee auf, die Hitze zum Heizen zu nutzen.
Projektleiter Gallhoff-Peeters zeigt sich sicher, dass die Sanierung jetzt unbeeindruckt vom Brand vonstatten gehen kann. Beim Bau werde der 70 Zentimeter hohe Fahrbahnaufbau abgetragen. „Das ist der Bereich, den wir anpacken.“
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