Duisburg. Die ab Mai 2014 geplante Sanierung des Brückenzuges der A59 wird nach Einschätzung von Ocke Hamann, dem Verkehrsexperten der IHK Duisburg-Niederrhein, der Stadt in diesem Sommer ein gewaltiges Verkehrsproblem bescheren. Und die Stadt lasse sich Zeit mit einem Verkehrslenkungskonzept.

Extrem lästig für die täglich gut 80.000 Autofahrer, ökonomisch zum Nachteil für den Wirtschaftsstandort Duisburg, aber sicherheitstechnisch unausweichlich: Die zahllosen Brückensanierungen auf der A59 zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg (A40) und Duisburg-Nord (A42). Im Frühsommer, am 1. Mai 2014, wird das Projekt beginnen: Dazu zählt die altersschwache „Berliner Brücke“, die genau genommen aus sieben Brücken besteht, die Meidericher, die Gartsträuch- sowie weitere Brücken. Ein Mammutprojekt: Rund 30 Millionen Euro kostet die Sanierung, knapp ein halbes Jahr werden die Bauarbeiten dauern.

Ein Mammutprojekt, das nach Einschätzung von Ocke Hamann, dem Verkehrsexperten der IHK Duisburg-Niederrhein, der Stadt in diesem Sommer ein gewaltiges Verkehrsproblem bescheren wird.

Weil die Arbeiten auf der Autobahn auch massiv Auswirkungen auf die innerstädtischen Verkehre haben werden: „Die A59 wird stark als innerstädtischer Verbindungsweg genutzt und da wäre es sehr hilfreich, wenn die Stadt rechtzeitig Pläne der Verkehrslenkung mit der Wirtschaft kommunizieren würde.“ Leider habe die Stadt dazu aber erst jetzt die Arbeit aufgenommen.

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Einseitige Sperrungen

Und ebenfalls bedauerlicherweise hätten sich die Sanierungsarbeiten an der Ruhrorter Vincke-Kanal-Brücke derart verzögert, dass nun im Sommer sowohl auf der A59 als auch am Nadelöhr Ruhrort für den Individualverkehr sowie für das Transportgewerbe akute Staugefahr, große Zeitverzögerung und damit hohe Kosten drohen würden. Das Ganze werde nicht geräuschlos und konfliktfrei abgehen, prophezeit er.

Zur Erinnerung: Eine Vollsperrung wegen der geplanten Brückensanierungen 2014 wird es auf der A59 nicht geben. Stattdessen aber eine Lösung, die für Straßen NRW nicht minder ehrgeizig ist: Die A59 wird zwischen der A40 und der A42 für zweieinhalb Monate nur in Richtung Süden (1.5. - 12.7.) und dann für zweieinhalb Monate nur in Richtung Norden (20.7. - 2.10.) befahrbar sein.

Zweifel an Standfestigkeit von A40-Brücke

Hamann: „Die Verkehre werden aber einfach auf die A40, A57 und die A3 weitergeleitet. Innerstädtisch gibt es bislang keine Antworten. Auf der A3 in Duisburg fahren heute schon täglich 130.000 Fahrzeuge, rechnet man da noch mal die Hälfte des A59-Verkehrsaufkommens hinzu, dann sind dies mehr Autos als auf dem Kölner Ring – dem Inbegriff schlechthin des Verkehrsstaus in NRW.“

Gleichzeitig sieht der Verkehrsexperte sorgenvoll auf die Autobahnbrücke der A40 zwischen Ausfahrt Häfen und Homberg – bauähnlich zur maroden Leverkusener Brücke an der A1: „Die Duisburger Brücke soll ja standfest sein, in Leverkusen aber weiß niemand wie lange sie noch hält.“