Duisburg-Obermarxloh. Duisburger Anwohner beschweren sich über Fäkalien in Altmarxloh. Seit eine Arztpraxis in der Nähe Methadon ausgibt, hat sich im Park am Goetheplatz eine Drogenszene angesiedelt. Die Bezirkspolitik will das Problem allerdings sensibel angehen und die Methadonabhängigen nicht verdrängen.

Fäkalien liegen in den Büschen. Im Sommer soll es bestialisch stinken. Rund um den Goetheplatz wächst der Widerstand gegen die Drogenszene, die sich im Park etabliert hat. Besonders hart trifft es die Laubenpieper im benachbarten Kleingartenverein. Die Bezirksvertretung sucht händeringend nach einer Lösung. Bislang gibt es noch keine perfekte Idee.

„Mir ist das Problem bekannt“, sagt Bezirksbürgermeister Uwe Heider. Die Hamborner Bezirksvertretung sei schon in Gesprächen mit dem Vermieter Vivawest, dem dort viele Wohnungen gehören, und dem Grünflächenamt. Auch der Sonderaußendienst des Ordnungsamtes führen regelmäßig Kontrollen in dem Bereich durch.

Zusammenarbeit mit Vermieter

Ob es auf eine Umgestaltung des Parks hinausläuft, will Heider noch nicht vorhersagen. Der Sozialdemokrat warnt aber schon jetzt vor allzu radikalen Lösungen. am Goetheplatz. „Ein Verdrängungseffekt hilft uns ja auch nicht weiter.“ Die Szene werde sich wohl kaum in Luft auflösen.

Besonders schlimm ist aus Sicht vieler Anwohner die Situation an drei Tagen in der Woche, an denen eine benachbarte Arztpraxis Methadon an Drogensüchtige ausgibt. Einige Anwohner hätten es am liebsten, die Ausgabestelle ganz zu schließen. Politisch dürfte das Anliegen wohl kaum eine Mehrheit finden. Im Gegenteil: Die Bezirksvertretung sucht den Kontakt zum verantwortlichen Mediziner, um ihn bei den Planungen mitzunehmen. „Wir haben schon im Rahmen einer interfraktionellen Runde mit ihm geredet“, sagt Heider.

Vielen Nachbarn geht es zu langsam. „Es tut sich nichts. Die Lage ist unerträglich“, sagt Friedhelm Zielinski, der im Kleingartenverein eine Parzelle bewirtschaftet. Stets seien nur gute Absichten bekundet worden, aber niemand habe etwas unternommen. Der 63-Jährige stört sich vor allem an den Fäkalien in den Büschen des Parks. „Die haben sich direkt an den Gärten einen Donnerbalken gebaut.“ Er selbst habe Angst an den Drogenabhängigen vorbeizugehen.

Situation laut Polizei nicht angespannt

Aus Sicht der Polizei ist die Situation rund um den Goetheplatz nicht angespannt: „Es ist kein polizeiliches Problem“, sagt Polizeisprecher Ramon van der Maat. Es gebe in diesem Bereich ausdrücklich keinen Schwerpunkt für Straftaten. Und auch in der Umgebung des Dichterviertels finden sich eher Ruhestörungen im Einsatzbericht. Der örtliche Bezirksbeamte habe sogar den Eindruck, dass es die Szene gut mit dem Müllproblem umgehe. Aggressivität sei nicht zu spüren.

Friedhelm Zielinski will sich damit nicht abfinden und weiter kämpfen: „Ich verstehe nicht, warum ein Arzt in einem Wohngebiet Methadon verteilt.“