Duisburg-Neumühl. Schwarz geärgert über Immergrün - Heinz K. stieß im Internet auf den Billigstromanbieter Immergrün-Energy. Obwohl er den vereinbarten Abschlagsbetrag stets bezahlte, wurde er abgemahnt. Nun hat der Anbieter ihm den Vertrag gekündigt und kann damit womöglich doppelt abkassieren.

Wenn sich nicht schnell etwas tut, wird Heinz K. (Name geändert) ab dem kommenden Dienstag, 10. September, keinen Strom mehr haben. Obwohl er, wie er auch belegen kann, seine Stromrechnungen stets bezahlt hat.

„Ich war echt froh“, sagt Heinz K. aus Neumühl, „als ich im Februar auf einem Stromvergleichsportal den – wie ich dachte – unglaublich günstigen Anbieter Immergrün-Energie gefunden hatte.“

Der Wechsel des Stromanbieters, sagt Heinz K., sei auch völlig problemlos verlaufen, wie vom Unternehmen im Internet versprochen. Bald habe er den ersten kräftigen Schock verdauen müssen: „Statt der vereinbarten 62,80 Euro Abschlagssumme haben die plötzlich 222 Euro Abschlag von meinem Konto abgebucht. Zwei Monate hintereinander“, sagt K., der die Abbuchungen spät bemerkte, weil er beruflich viel reisen muss.

"Reaktion ist gleich null"

Er habe die Lastschriften sofort stornieren lassen, dann für beide Monate den vereinbarten Abschlag überwiesen. Das Unternehmen – ein reiner Internet-Dienstleister ohne eigenes Kundencenter – habe sich erst quer gestellt und schließlich die Lastschrift-Rückgabe akzeptiert.

Die Zuspitzung der Strom-Posse beginnt für K. dann im Mai: „Plötzlich kam das Schreiben einer Inkasso-Firma, die von mir die Zahlung einer angeblich ausstehenden Abschlagsrate von 62,80 Euro forderte.“ Er habe sowohl den Stromanbieter Immergrün als auch die Inkassofirma mehrfach – auch schriftlich per Einschreiben mit Belegen – darauf hingewiesen, dass alle Rechnungen komplett bezahlt sind: „Deren Reaktion ist gleich null. Schlimmer noch.“

Doppelte Abzocke befürchtet

Mittlerweile, sagt der Neumühler weiter, belaufe sich die Gesamtforderung auf rund 95 Euro. In der vergangenen Woche erhielt er eine Nachricht von Immergrün-Energie, die ihn sprachlos machte: „Mir wird das bestehende Vertragsverhältnis zum 10. September mit Hinweis auf meine angeblichen Schulden gekündigt, obwohl die Schwarz auf Weiss wissen, dass ich ihnen nicht einen Cent schulde!“

Heinz K. glaubt allerdings eine Ahnung zu haben, warum der Internet-Stromanbieter so vorgehen könnte: „Ich glaube, die wollen noch mal abkassieren.“ Zum Vertragsabschluss wurde ihm nämlich ein 25-prozentiger Rabatt in seine Rate einberechnet. Voraussetzung: „Dass ich ein Jahr Kunde bleibe. Wenn die mich jetzt kündigen, werden sie den angeblichen Rabatt wohl zurückfordern. Hab’ mich schwarz geärgert.“

Heinz K. will sich jetzt schnell einen Verbraucherschutz-Anwalt suchen.