Duisburg-Röttgersbach. . 333.000 Besucher zählte die Niederrhein-Therme im vergangenen Jahr. Bis auf 800.000 Euro erwirtschaftet die Anlage ihre Betriebskosten (4,7 Mio Euro) selbst. Der Rest stammt von Stadt und Regionalverband Ruhr (zusammen 510.000 Euro) und vom Sparbuch der Revierpark GmbH.
Obwohl der Niederrhein-Therme im Revierpark Mattlerbusch am Jahresende 2012 rund 320.000 Euro in der Kasse fehlten, sind die Geschäftsführer Hartmut Lange und Norbert Strompen zufrieden: Trotz der Wirtschaftskrise und zunehmender Konkurrenz fiel das Defizit im vergangenen Jahr um 60.000 Euro niedriger aus als 2011. „Wir sind auf dem Weg der Besserung“, sagen die beiden.
Ziel ist es, wie zuletzt im Jahr 2008, wieder alle Betriebskosten, die über dem Zuschuss von 510.000 Euro pro Jahr von Stadt und Regionalverband Ruhr liegen, selbst zu erwirtschaften. Die stillen Reserven würden zwar noch für rund zehn Jahre reichen, wenn die Einnahmen ähnlich blieben wie im vergangenen Jahr. Aber: Lange und Strompen wollen das Geld lieber auf der hohen Kante haben – zum Beispiel für Reparaturen oder Neuinvestitionen.
Der Gesamtetat der Niederrhein-Therme lag im zurückliegenden Jahr bei 4,7 Millionen Euro. Das Geld spülten die 263.000 Thermen- und 70.000 Wellenbadbesucher in die Kasse. Bezahlt wurden davon sämtliche Energie-, Wasser-, Reinigungs- und Reparaturkosten sowie die Gehälter der insgesamt rund 100 Mitarbeiter. Die Therme selbst beschäftigt 25 Personen in der GmbH, weitere 75 sind Dienstleister, die über andere Firmen ins Haus kommen und etwa die Aufsicht führen oder kassieren. Weitere Beschäftigte halten den Revierpark selbst in Schuss.
Angebote für weniger Betuchte
An große Investitionen denken Strompen und Lange derzeit nicht. Allerdings haben sie einen Traum: Sie würden gerne mehr für Kinder tun, sprich: ein Spielhaus einrichten. Aber das ist Zukunftsmusik. Derzeit muss gespart werden. Das bedeutet: Es werden nur alle notwendigen Reparaturen durchgeführt. Sehr wohl soll es aber weitere kleine Änderungen im Tagesablauf geben: So setzt man verstärkt auf Frauentage. „Die kommen sehr gut an“, freut sich Betriebsleiterin Jana Dutschke.
Außerdem will sie noch mehr junge Leute anlocken. Insbesondere die Stammgäste (diese Gruppe macht 40 bis 50 Prozent der Besucher aus) sind inzwischen nicht mehr die Jüngsten, es fehlt „Nachwuchs“. Dazu sollen die Rabattpreise für Kinder und Studenten beitragen. „Uns ist klar, dass es dann lebhafter zugeht“, sagt Dutschke. Aber daran führe kein Weg vorbei, wenn man weiter erfolgreich sein wolle. Und das sei man bislang: „Es gibt keine andere öffentliche Anlage, die so wirtschaftlich arbeitet wie wir“, sagt die Betriebsleiterin selbstbewusst.
Das Wellenbad bleibt als günstige Badestätte bestehen, an einen Umbau zum Strandbad denkt niemand mehr. Eine solche Anlage würde drastisch steigende Preise nötig machen, so Lange. Das könne man sich nicht leisten. Es müsse schließlich in Duisburg auch Angebote für Bürger mit weniger Geld geben.