Walsum/Hamborn/Meiderich. Es gehört zu den Selbstverständlichkeiten, dass die Feuerwehr schnell zur Stelle ist, wenn es irgendwo brennt oder bei einem Verkehrsunfall Eingeklemmte befreit werden müssen. Aber Duisburgs Feuerwehr selbst dokumentiert jetzt mit der Vorlage des neuen Brandschutzbedarfsplans, dass sie damit auch im Duisburger Norden ihre Probleme hat.
Beeckerwerth, der Nordwesten und die Mitte von Beeck sowie ein Zipfel von Wehofen (Sassenstraße) können nicht zeitnah erreicht werden. Und in Alt-Walsum, Vierlinden, Overbruch und einem Teil von Neumühl (Fiskusstraße/Thüringer Straße), kommt die nötige Verstärkung nicht schnell genug an.
Weil das Problem mit Kräften der Berufsfeuerwehr nicht zu lösen ist, soll künftig die Freiwillige Wehr verstärkt in die Bresche springen. Sie war bislang nur bei Großeinsätzen gefragt. Allerdings müssen dafür gleich drei ihrer Gerätehäuser neu gebaut werden.
Und weil es in Stadtmitte eine noch größere Unterversorgung gibt, soll die Löscheinheit der Berufsfeuerwehr von der Hauptfeuerwache in Duissern verlegt werden. Der Preis: eine neue Unterversorgung der Meidericher Häfen. Der Einsatz von Notarzt und Rettungsdienst ist bei diesen Planungen übrigens ausgeklammert.
Hauptgrund für die jetzt aufgedeckte Unterversorgung ist, dass sich die Hoffnung zerschlagen hat, man könne von Homberg, Stadtmitte und Hamborn aus das Gebiet der ehemaligen Feuerwache in Laar abdecken. Das ist aber nur zu 70 Prozent der Fall.
2007 wurde als Ersatz für die beiden Wachen Laar und Homberg direkt an der Rheinbrücke in Homberg eine neue Wache errichtet. Aber weder von dort noch von der Wache Hamborn an der Duisburger Straße aus sind Beeckerwerth und Teile von Beeck zeitnah zu erreichen.
In großen Teilen von Walsum wiederum hat die Feuerwehr das Problem, dass die Wache an der Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße zwar schnell zur Stelle ist, nicht aber die nötige Verstärkung aus Hamborn.
Neue Gerätehäuser nötig
Der Bau einer neuen Wache für die Berufsfeuerwehr kommt offenbar nicht in Frage. Stattdessen will die Stadt in Mitgliederwerbung, Ausbildung und Technik der Freiwilligen Feuerwehr investieren. So sollen ihre heutigen veralteten Gerätehäuser in Meiderich, Laar und Bruckhausen an einem neuen Standort zusammengefasst werden, von dem aus im Ersteinsatz, also an Stelle der Berufsfeuerwehr, Beeck und Beeckerwerth abgedeckt werden können.
Auch für Hamborn soll es ein neues Gerätehaus geben. Hier soll die Freiwillige Feuerwehr die Verstärkungs-Funktion erfüllen. Und so ist es auch für Walsum vorgesehen.