Duisburg. .
Der Walsumer Orthopäde Dr. Jens Rico Watermann, der seine Praxis an der Friedrich-Ebert-Straße zum Monatsende ohne vorherige Ankündigung geschlossen hatte, hat sich aus Berlin telefonisch in unserer Redaktion gemeldet und klargestellt, warum er seine Praxis geschlossen hat.
Patienten sind aufgeregt, weil sie bei Anrufen in seiner Praxis seit einigen Tagen nur eine Bandansage bekommen mit dem Hinweis, dass Dr. Watermann aus persönlichen Gründen keine medizinischen Sprechstunden mehr anbietet. Man fragt sich, was dahinter steckt, zumal auch die Kassenärztlichen Vereinigungen in Düsseldorf und in Berlin bislang nicht sagen konnten, wo er sich aufhält.
Grund war Wechsel nach Berlin
Watermann: „Meine Walsumer Praxis war eine der drei meistbesuchten orthopädischen Praxen in dieser Region. Durchschnittlich hatte ich 1700 bis 1800 Patienten im Monat. Hätte ich publik gemacht, dass ich aufhöre, wäre der Praxisbetrieb zusammengebrochen, weil jeder gerne schnell noch einmal hätte vorbeischauen wollen.“ Das habe er verhindern müssen.
Tatsächlich habe er längst die kassenärztliche Zulassung für Berlin erhalten, und er werde dort auch zum 16. November eine Praxis übernehmen, in der er bereits jetzt mitarbeite. Weil das bekannt sei, habe ihm die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein die Zulassung für Nordrhein-Westfalen von Amts wegen entzogen. Denn man dürfe nicht in zwei Bundesländern gleichzeitig Praxen betreiben.
Er selbst habe sich eine nahtlose Übergabe seiner Walsumer Praxis an einen Nachfolger gewünscht, was aber nicht geklappt habe. Es gebe jedoch Interessenten. Dr. Watermann erwartet, dass die Praxis ab Januar 2013 von einem anderen Arzt weitergeführt wird.