Duisburg-Aldenrade. .

Über Nacht hat ein Aldenrader Orthopäde seine Zelte an der Friedrich-Ebert-Straße (Nähe Bezirksrathaus) abgebrochen. Die Patienten sind nun teilweise ratlos, wissen nicht, wie und wo sie weiter behandelt werden (können).

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein traf die Nachricht, die sie durch unsere Zeitung erhielt, unvorbereitet: „Wir wissen von nichts“, so die erste Reaktion. Die zweite, ein paar Stunden später, war, was die plötzliche Schließung betrifft, nicht ergiebiger.

„Wir haben den Arzt nicht erreicht, wissen nicht, wo er ist.“

„Wir haben den Arzt nicht erreicht, wissen nicht, wo er ist“, sagte Karin Hamacher, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung. Man wolle aber am Ball bleiben. Zudem hat sich die Organisation im Interesse der Patienten an die Orthopäden in Duisburg gewandt mit der Bitte, die Aldenrader Patienten aufzunehmen. „Die Patienten haben die Möglichkeit, jederzeit zu einem anderen Arzt zu gehen“, sagt Hamacher. Wer die zehn Euro Quartalsgebühr bereits entrichtet habe, brauche sie nicht noch einmal zu zahlen, es genüge die Vorlage der Quittung.

Durchschnittlich habe ein Orthopäde um die 1000 Patienten, in Aldenrade sollen es deutlich mehr sein.

Angeblich wollte er eine Praxis in Berlin übernehmen

Warum der Arzt Hals über Kopf seine Praxis aufgegeben habe, ist unbekannt. Angeblich wolle er in Berlin eine Praxis übernehmen, heißt es. Doch dort ist er bislang nicht in Erscheinung getreten, was beim Berliner Gesundheitslotsendienst, einer Einrichtung der Kassenärztlichen Vereinigung, Verwunderung auslöste. Die Einrichtung registriert alle in Berlin tätigen Ärzte vom Tag ihrer Dienstaufnahme an.

Zwei der vier Mitarbeiterinnen der Aldenrader Praxis stehen vorerst montags und donnerstags von 8 bis 10 Uhr zur Verfügung, um Patienten die Krankenakten auszuhändigen.