Duisburg. . Viele Verkehrsschilder in Duisburg sind völlig vergammelt und deswegen kaum noch zu lesen. Schon einzelne Schilder zu ersetzen, kann mehrere hundert Euro pro Schild kosten - eine komplette Restauration kann sich die Stadt Duisburg erst recht nicht leisten. Leidtragende sind die Verkehrsteilnehmer.

„Wer als Autofahrer nicht Bescheid weiß, kann sich überhaupt nicht mehr orientieren“, sagt die Meidericherin Elisabeth Buggert. Seit langem ärgert sie sich über die völlig vergammelten, großflächigen Richtungstafeln an der Neumühler Straße, die die Verkehrsteilnehmer zum einen auf die Autobahn, zum anderen ins Neumühler Gewerbegebiet und in Richtung Wesel dirigieren sollen. Mit ihr ärgern sich viele Autofahrer.

Das Problem: Weil die Beschriftung und der blaue Untergrund großflächig abblättern, lassen sich die Ortsangaben teilweise gar nicht mehr lesen oder bestenfalls erraten. Schilder wie diese gibt es im Stadtgebiet reichlich.

Ein anderer wunder Punkt: Beeck. Auch dort müssen Autofahrer raten, wie sich sich einordnen sollen, wenn sie ohne Umwege zum Ziel kommen wollen. Hinzu kommt an der Hoffschen Straße, dass dort zudem wild wuchernde Äste einen Teil des Schildes verdecken.

Auch die Wegweiser vor der Hochofenkulisse sind wenig aufschlussreich: Dort ist die Farbe dermaßen ausgeblichen, dass man zumindest bei Dunkelheit nur noch raten kann, welche Straße wohin führt.

Standardschilder kosten 40 Euro, Spezialanfertigungen Tausende

Ein anderes Problem sind die Schilder mit Straßennamen. Auch davon haben viele bereits bessere Zeiten erlebt. Zwischen Marxloh und Hamborn etwa fehlt der Stockholmer Straße das große „S“. Ähnliches kann man im ganzen Stadtgebiet entdecken. Und dann kommen noch all die Schilder hinzu, die Scherzbolde mit Aufklebern versehen haben. Da wird dann schon mal der Hinweis abgedeckt, dass Radler gegen die Fahrtrichtung eine Einbahnstraße benutzen dürfen, oder es wird die Zeiteinschränkung fürs Parken zugepappt.

Und schließlich entdeckt man allerorten Schilder, die verbogen oder verdreht sind. Leidtragende sind alle Verkehrsteilnehmer.

Für die Reinigung, den Austausch und die Reparatur der „Tafeln“ ist die Stadt Duisburg zuständig. Im gesamten Stadtgebiet fällt jährlich der Austausch von rund 3000 Schildern an, berichtete Stadtsprecherin Anja Huntgeburth vor geraumer Zeit im Gespräch mit unserer Redaktion. Rund 100.000 Euro muss die arme Stadt pro Jahr dafür ausgeben.

Das Auswechseln eines Standardschildes wie „Halteverbot“ oder „Einbahnstraße“ schlägt mit 40 Euro zu Buche. Hinzu kommt die Montage. Ganz anders sieht es bei den Großschildern aus, wie sie an den Autobahnzufahrten stehen: Die werden speziell angefertigt und kosten gleich mehrere Tausend Euro.

Bereits im vergangenen Frühjahr sollten die Gammel-Hinweistafeln der an der Neumühler Straße ausgetauscht werden. Daraus ist bis heute nichts geworden.