Duisburg-Hamborn. . Nachdem etliche Bürger bei der Rollenden Redaktion Kritik am Verhalten der Verkehrsteilnehmer auf dem Hamborner Shared Space geübt hatten, reagierte die Politik jetzt. Es gibt mehr Kontrollen am Altmarkt.

Die Probleme mit und auf der von allen Verkehrsteilnehmer gemeinsam zu nutzenden Fläche, dem sogenannten „Shared Space“ am Hamborner Altmarkt, erregten am 19. Juli die Gemüter. An der Rollenden Redaktion auf dem Marktplatz kritisierten etliche Bürger die Rücksichtslosigkeit einiger Autofahrer, aber auch die provozierenden Aktionen mancher Fußgänger auf der „Spielstraße“. Die Politiker hörten damals genau zu und ordneten jetzt an, dass die Stadt gründliche Kontrollen durchführen soll.

In erster Linie stören Autofahrer, die illegal auf der schönen Fläche parken und damit zum Verkehrshindernis werden. Insbesondere an den Markttagen sollen deshalb in nächster Zeit verstärkt Politessen für Ordnung sorgen.

Einstimmig sprach sich die Bezirksvertretung auch dafür aus, dass die Stadt untersucht, welche Art von Verstößen auf dieser Freifläche in welcher Häufigkeit vorkommen. Außerdem wollen die Bezirksparlamentarier von der Verwaltung wissen, ob es seit der Umgestaltung der Straße in einen Platz zu Unfällen gekommen ist.

Verkehrssünder sofort anhalten

Mit verschiedenen Aktionen hatte die Stadt in der Vergangenheit mehrfach alle Verkehrsteilnehmer darauf hingewiesen, dass auf dem „Shared Space“ alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht zu nehmen haben. So gilt für Auto- und Mopedfahrer Schritttempo, zudem müssen sie jederzeit anhalten, wenn ihnen etwa ein Kind in die Quere kommt. Auf der anderen Seite dürfen Fußgänger nicht bewusst langsam die Straße queren, um Motorisierte auszubremsen oder zum Stoppen zu zwingen. Beide Probleme wurden an der Rollenden Redaktion vorgetragen. So klagte ein zehnjähriger Junge über die oft zu schnell fahrenden Autos, „vor allem Taxis“. Aber eine Seniorin schilderte auch, dass Passanten „provozierend langsam“ die Fläche queren und damit die Autofahrer unnötig ärgerten.

Schließlich hat die Bezirksvertretung auch angeordnet, dass die Stadt „die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer auf der Richterstraße in Richtung Buschstraße überwacht.“ SPD-Sprecher Sebastian Haak, der diesen Antrag wie auch die beiden anderen gemeinsam mit der Partei „Die Linke“ einbrachte, begründete: „Nach dem Shared-Space-Bereich beschleunigen viele Verkehrsteilnehmer stark. Dabei wird oftmals die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten und zum Teil auch die Ampelanlage ignoriert.“ Die Verwaltung „sollte mal genauer ein Auge darauf werfen“, sagte der Sozialdemokrat.

Und bekam Zustimmung von der CDU. Deren Sprecher Marcus Jungbauer bestätigte: „Nach dem Platz wird gerne gerast.“ Deshalb erweiterte er den Antrag: „Die Polizei sollte eingebunden werden.“ Er erwartet, dass die Bürger eher ihr Fehlverhalten einsehen, wenn sie direkt an Ort und Stelle zur Kasse gebeten und belehrt werden. „In der Öffentlichkeit angehalten zu werden, wirkt anders, als wenn nach einigen Tagen ein Knöllchen kommt.“ Auch dieser Antrag fand die Zustimmung aller Parteien.