Duisburg-Hamborn. . Die Schaubecken im Botanischen Garten Hamborn sind erneuert. Aber: Weil sie sich in einem der gesperrten Tropenhäuser befinden, schwimmen die Tiere praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Hunderte Stunden ehrenamtliche Arbeit, jede Menge Schweiß und 5.000 Euro haben die Aquarianer im Botanischen Garten Hamborn investiert, um die Zierfisch-Schauanlage zukunftstauglich zu machen. Inzwischen sind die Becken (nahezu komplett) neu gestaltet und mit attraktiven Fischen besetzt – einer großen Öffentlichkeit präsentiert werden kann die Anlage jedoch nicht. Denn: Sie befindet sich in einem der immer noch geschlossenen Tropenhäuser.

Wie berichtet, hatte die Stadt beide Glashallen aus Sicherheitsgründen vor mehr als einem Jahr dicht gemacht. Die, in der sich die Zierfischanlage der Gesellschaft für Aquarienkunde (GfA) befindet, soll bekanntlich zu einer Orangerie umgebaut werden. Dazu ist auch der Austausch der teilweise maroden Glasplatten des Daches nötig. Erst, wenn diese Arbeiten erledigt sind, wird die Zierfisch-Anlage wieder freigegeben, denn der offizielle Zugang führt durch dieses Gewächshaus.

Nach jüngsten Informationen aus der Stadtverwaltung wird es aber noch einige Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis das der Fall sein wird. So lange werden die Aquarianer mehr oder weniger unter sich bleiben, denn den Hintereingang von der Fürst-Pückler-Straße aus kennen nur wenige. Er führt zunächst in die Quarantäneräume der Zierfischanlage. Von dort aus geht es über verschlungene Pfade in den weiterhin nutzbaren Teil des Gebäudes.

Sieben Großbecken mit mehr als 800 Litern Inhalt angeschafft

Sieben neue Großbecken mit 840 bzw. 860 Litern Inhalt und Panzerglasscheiben haben die Mitglieder der GfA angeschafft. So, wie es sich für Biotop-Anlagen gehört, wurde jedes individuell gestaltet. Mit selbst gefertigten Rückwänden aus „Kunststein“ statt Fototapete. Mit Pflanzen, wie sie im natürlichen Lebensraum der Fische und Krebse und Garnelen vorkommen. Mit echten Gesteinsblöcken, wie man sie in Seen und Flüssen vorfindet.

Da Zierfisch-Aquarien jede Menge Energie verbrauchen – die meisten Fische brauchen ganzjährig mindestens 20, manche gar bis zu 30 Grad – haben sich die Tierfreunde einiges einfallen lassen: „Wir haben die Becken in dickes Spezialstyropor eingepackt“, sagt GfA-Sprecher Elmar Janssen. Wärmeverlust gebe es jetzt nur noch minimal – durch die Sichtscheibe und an der Beckenoberfläche. Einen Iso-Deckel bekommen die Aquarien aber auch noch. Außerdem gibt es neue Filtersysteme. Um bis zu 40 Prozent soll der Energieverbrauch sinken.

Schlangenköpfe und Nilhechte

In den sieben Warmwasserbecken schwimmen asiatische und afrikanische Fische, darunter Raritäten wie chinesische Schlangenköpfe, Nilhechte, Süßwasserrochen, Lungenfische, Feuerstachelaale.

Die Gesellschaft für Aquarienkunde

Die Gesellschaft für Aquarienkunde hat die Zierfisch-Schauanlage 1993 von der Stadt Duisburg übernommen und betreibt sie seitdem mit ihren 70 Mitgliedern.

Wer dem Verein beitreten möchte, kann sich sonntags von 11 bis 13 Uhr im Botanischen Garten anmelden.

Der Jahresbeitrag: 60 Euro für Erwachsene; Jugendliche und Senioren zahlen die Hälfte.

Außerdem gibt es zwei Kaltwasserbecken mit Fischen, die im Winter bei vier Grad überleben. „Da haben wir gar keine Heizkosten mehr.“ Denn diese Temperatur wird in der künftigen Orangerie nie unterschritten – ansonsten gingen auch die dort geplanten Gewächse wie Zitrusbäumchen, Feigen, Palmen und so weiter ein.

Wie in der Vergangenheit sind die Schaubecken künftig wieder für jedermann kostenlos zugängig. Derzeit gibt es nur die Möglichkeit, sie sonntags von 11 bis 13 Uhr während der Klönrunde der Aquarianer und freitags ab 16 Uhr während der Fütterungszeit zu betrachten.