Duisburg-Laar.
Riesige Stichflammen schossen am Donnerstag an der Ahrstraße zwischen Laar und Beeckerwerth in den Himmel. Nichts Besonderes für die Stadtwerke Duisburg: Die fackelten einfach nur verunreinigtes Gas ab, das seit Dienstagabend für Heizungsausfälle in Laar und Beeckerwerth gesorgt hatte (wir berichteten in einem Teil der Auflage).
Durch einen Störfall im Thyssen-Krupp-Kraftwerk sei, so Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek, Stickstoff in die Gasleitungen gelangt. „Grundsätzlich ist Stickstoff nichts Schlimmes und ungefährlich“, so Nordiek, aber die Gasqualität sei durch die „Verunreinigung“ so gemindert worden, dass es zu Störungen in privaten Heizungsanlagen in Laar gekommen sei.
Insgesamt haben die Stadtwerke dort 1400 Abnehmer. „Alle Anschlüsse wurden überprüft“, hieß es von Seiten des Unternehmens am Donnerstagnachmittag. Allerdings hätten nicht alle Haushalte Störungen gemeldet.
Wie viele Häuser oder Wohnungen tatsächlich ohne Gas und damit ohne Heizung oder Kochgelegenheit waren, konnte Nordiek nicht sagen. In der Regel, so der Stadtwerke-Sprecher, habe man nur die Leitungen „spülen“ müssen. Sprich: Nach dem Abfackeln des verunreinigten Gases musste man frisches Gas nachströmen lassen, bis der Druck wieder aufgebaut war. Dann sprangen die Heizungen auch wieder an.
Gas zurück geflossen
Das TKS-Kraftwerk wird von den Stadtwerken mit Gas beliefert. Damit werde die Anlage gelegentlich angefeuert. Wie es zu einem Rückfluss von Gasen in die Stadtwerke-Leitung kommen konnte, ist bislang nicht bekannt. Das Thema wird die Fachleute in den kommenden Tagen beschäftigen.
Schuld an der Panne seien nicht die Stadtwerke als Netzbetreiber und Gaslieferant, sondern Thyssen-Krupp. Mit dem Unternehmen müsse man in den kommenden Tagen über Schadensersatzansprüche verhandeln.
Die Stadtwerke waren mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz, um das Problem schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.
Wer nicht die Stadtwerke gerufen hat, als die Heizung aussetzte, sondern einen Fachmann seines Vertrauens, kann seine Ansprüche bei der Netzgesellschaft (also den Stadtwerken, wenn kein anderer Lieferant gewählt wurde) geltend machen. „Das muss schriftlich geschehen“, so die Pressestelle des Unternehmens. Ralf Möllensiepen, Geschäftsführer der Netzgesellschaft: „Auch wenn wir nicht Verursacher sind, bedauern wir die Beeinträchtigung.“
Erst am Donnerstagnachmittag war die Gasversorgung wieder allerorten sichergestellt.