Duisburg. .
Was tun, wenn es ausgerechnet dann „pressiert“, wenn man in der Stadt ist? Wir schauten uns die drei öffentlichen Toiletten in den drei Bezirksrathäusern im Duisburger Norden an. Hier unser Testergebnis.
Was tun, wenn es ausgerechnet dann „pressiert“, wenn man in der Stadt ist? Männer wählen gerne die illegale Variante „ab in die Büsche“ (und müssen 25 Euro berappen, falls sie erwischt werden). Frauen haben damit natürlich ein Problem. Um nicht in große Not zu kommen, wenn man mal ein kleines oder großes „Geschäft“ unterwegs zu erledigen hat, gibt es die öffentlichen Toiletten in den drei Bezirksämtern im Duisburger Norden. Unsere Zeitung schaute sich am Montag einmal die WC-Anlagen an - und erlebte Erstaunliches.
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Alles ok- bis auf den Geruch
In Meiderich begrüßte ein Zettel die Bürger, auf dem steht: „Aufgrund anhaltender Verschmutzungen bleiben die öffentlichen Toiletten in der 1. Etage bis auf weiteres geschlossen“. Egal, wir versuchen es trotzdem, steigen die Treppen in den ersten Stock hoch und staunen: Die Toiletten sind offen. Sogar ordentlich sauber. In einer „Herrenbox“ liegt zwar etwas Toilettenpapier neben dem Topf, aber ansonsten ist alles ok - bis auf den Geruch. Der ist reichlich „abgestanden“. Auch Papierhandtücher gibt es. Im Porzellan finden sich kleine Beschädigungen, die Pissoirs sind teilweise nicht gespült - aber, wie gesagt, nichts Gravierendes. Auch bei den Damen ist alles akzeptabel. Dafür gibt’s die Schulnote „3“ = befriedigend.
"Da hat man ja Angst, dass man sich was holt"
Der Schlag trifft uns in Hamborn. Ekelhafter Uringestank steigt uns schon im Zugang zur Herrentoilette in die Nase. Am Boden und an der Gittertür, die die Anlage nachts versperrt, sieht man, warum. Die völlig verdreckten Türen stößt man am besten mit den Füßen auf. Und um die Klinke bloß nicht anfassen zu müssen, nimmt man besser ein Blatt Papier. „Das war das erste und letzte Mal, dass ich da drauf war. Eine Katastrophe!“, sagt ein junger Mann. „Da hat man ja Angst, dass man sich was holt“, schiebt er nach und kündigt an, was viele andere längst tun: „Demnächst gehe ich gegenüber auf den Parkplatz.“
Bei den Damen ist es nur leidlich besser, dafür ist die Privatsphäre nicht 100-prozentig gewährleistet. Durch den Spalt der Schwingtür kann man durchaus einen Blick in den Raum werfen.
Neonlicht soll Drogenabhängige abhalten
Und die Sauberkeit in Hamborn? Nun, zumindest eine Herrentoilette sah sehr, sehr unappetitlich aus. Sorry, aber über die Gesamtnote: „6“ - ungenügend kommt man nicht hinaus.
Hier wie auch in Meiderich tauchen die Toilettenbesucher in blaues Neonlicht ein. Das soll Drogensüchtige abhalten. In der merkwürdigen Beleuchtung, die durchaus Kreislaufprobleme bereiten kann, finden die Junkies die Venen nicht, um sich einen „Schuss“ setzen zu können.
Stille Örtchen
Alles picobello in Aldenrade
Anders in Aldenrade: Dort ist der Vorraum wenigstens normal weiß beleuchtet. Nur die eigentlichen Toilettenkabinen sind in blaues Licht gehüllt. Wer sich also nur mal frisch machen möchte, findet normale, saubere Verhältnisse vor. Auch eine Tür weiter, in der WC-Kabine, ist alles picobello. Handtücher gibt’s natürlich - kein Wunder, dass die Benutzer der ebenerdig gelegenen Räume direkt im Eingang des Bezirksrathauses recht zufrieden sind. Dafür gibt’s die Note „2“, ein glattes Gut.
