Duisburg-Hamborn. . Die alte B8 im Duisburger Norden wird gern als Rennstrecke genutzt. Die Stadt will dort jedoch keine Starenkästen aufstellen - und stemmt sich damit gegen einen Beschluss der zuständigen Bezirksvertretung. Die SPD ist sauer.
Reichlich „angefressen“ ist die Hamborner SPD, weil die Stadt den einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung, auf der Duisburger Straße (alte B8, jetzt L1) zwischen Marxloh und Alt-Hamborn Starenkästen aufzustellen, nicht nachkommen will.
Wie mehrfach berichtet, wird dieser Abschnitt gerne als „Rennstrecke“ genutzt. Überwiegend am Wochenende, und überwiegend nachts. Aber nicht nur zu diesen Zeiten, wie man immer wieder auch tagsüber unter der Woche beobachten kann.
Behörden können nicht dauerhaft vor Ort sein
Die so genannte „Raserszene“ konnte von Polizei und Stadt (die mit mobilen Geschwindigkeitsmessanlagen mehrfach vor Ort war) zwar ausgebremst werden. Aber: Es sei doch nur eine Frage der Zeit, wann die Autofreaks, die momentan die Lust an „Rennen“ und Treffen verloren haben, wieder zurückkehrten, sobald sie merkten, dass die Kontrollen weniger werden. Damit ist zu rechnen, weil die Behörden nicht dauerhaft vor Ort sein können.
Das ist der gesamten Politik im Bezirksrathaus Hamborn klar, weshalb sie sich bereits im Mai für stationäre Blitzanlagen, die so genannten Starenkästen, entschied.
"Grundsätzlich keine Gefahrenstellen"
Doch die Stadt will davon nichts wissen. Starenkästen würden oft beschädigt und seien zudem bald in der Szene bekannt. Die Anschaffungs- und Instandhaltungskosten kämen also nicht wieder herein. Im übrigen streitet die Stadt ab, dass es sich bei diesem Straßenabschnitt um eine riskante Strecke handelt: „Auf der B8 in Hamborn (Kaufland bis Rathaus Hamborn) gibt es grundsätzlich keine Gefahrenstellen.“
„Eine solche Argumentation“, sagt SPD-Mann Sebastian Haak, „ist vollkommen weltfremd. Auf der Duisburger Straße hatten wir bereits tödliche Unfälle und Schwerverletzte zu beklagen. Was verlangt die Stadtspitze denn noch?“ Er erinnert auch daran, dass an der Strecke mehrere Schulen liegen und folglich viele Jugendliche die vierspurige Straße überqueren müssten. „All das kann doch nicht einfach ausgeblendet werden“, findet Haak.