Duisburg-Marxloh. . Ahmed S. trennte sich von seiner Frau. Beide bekamen das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter. Nun hat die Frau einen neuen Partner, der nach Aussage von Ahmed S. das Kind schlägt. Das Jugendamt sei aber auf der Seite der Mutter.
Nervös blickt Ahmed S. (40/Name der Redaktion bekannt) um sich, knetet die kräftigen Hände, blickt zur Decke: „Geh zur Zeitung, hat man mir gesagt, da helfen sie dir bestimmt“, sagt er. In seiner Situation, sagt er, sei die Zeitung die einzige Institution, die er beim Kampf um sein Kind noch nicht eingespannt habe. Denn er war überall.
Beide Elternteile haben das Sorgerecht
Dabei geht es dem Marxloher auf den ersten Blick eigentlich besser, als viele anderen geschiedenen Vätern. Im Jahr 2007 hat er sich von seiner Ehefrau scheiden lassen – er hat türkischen, sie polnischen Migrationshintergrund.
Experten für Männer-Probleme
Thomas Maas ist der 1. Vorsitzende des Vereins Väter helfen Vätern. dabei ginge es nicht, schickt der Moerser voraus, um engstirnige Lobby-Arbeit zu Gunsten des Mannes.
Die Wahrnehmung und Durchsetzung der Rechte von Eltern und Kindern bei Trennung oder Scheidung seien ebenso ein Leitgedanke wir das suchen von meditative Problemlösungsmöglichkeiten, die beide Ex-Ehepartner und Kinder mit einbezögen, bei Scheidung und Trennung. Außerdem trete der Verein für eine gleichberechtigte Elternschaft zum Wohle des Kindes ein.
Dass diese im Fall von Ahmed K. nicht gegeben sein könnte, kann sich Maas schon vorstellen: „Wir laden Herrn K. ein, mit uns in Kontakt zu treten, damit wir uns ein Bild von seinem Fall machen.“ Man dürfe aber nie vergessen, dass es um das emotionalste aller Themen gehe: die Liebe zum Kind. Da seien heftigste Emotionen im Spiel, die es erst einmal abzukühlen gelte: „Man kann nur etwas erreichen durch Besonnenheit und Kommunikation auf Augenhöhe.“ Mehr Informationen zum Verein unter: www.vaeter-helfen-vaetern.de
Im Jahr 2009 wurde beiden das Sorgerecht für die heute 9 Jahre alte Tochter zugesprochen. Das Kind lebt seitdem bei der Mutter, besucht den Vater zu den vereinbarten Zeiten regelmäßig. Auch, nachdem die Mutter einen neuen Lebenspartner, ebenfalls mit polnischem Migrationshintergrund, kennen gelernt habe. In der Beziehung wurde Ahmeds Ex-Frau schnell schwanger. Dann begannen die Probleme.
Kind als Störfaktor?
Ahmed S. stellte, wie er sagt, Veränderungen an seiner Tochter fest. Nicht nur mental: „Als Vater spüren sie, da ist was, da stimmt etwas nicht.“ Das Kind sei plötzlich verschlossen gewesen, habe nicht mehr offen mit dem Vater sprechen wollen. Dann kamen, laut dem Duisburger, die Blutergüsse und Prellungen. Arm und Schulter seien einmal mit Blutergüssen übersät gewesen: „Jetzt, wo ein neues Kind da ist, entwickelt sie sich zum Störfaktor. Das ist meine Meinung.“ Deswegen wolle er das alleinige Sorgerecht.
Ahmed S. ging zum Jugendamt in Hamborn, das, wie er sagt, sich sofort auf die Seite seiner Frau gestellt hätte: „Türkischer Vater. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen, warum die nicht auf meiner Seite stehen . . .“
Partner der Ex-Frau legt Geständnis vor dem Vater ab
Er sei bei der Polizei gewesen, bei allen erdenklichen Ämtern. Keiner habe sein Anliegen ernst genommen: „Dabei hat der neue Partner meiner Ex-Frau mir gegenüber zugegeben, dass er mein Kind geschlagen hat. Er hat es am Telefon eingeräumt.“
Nachdem seine Ex-Frau mit dem neuen Lebenspartner nach Essen zog, wendete sich Ahmed S. an das Essener Jugendamt. Er habe den Mitarbeitern des Amtes geschildert, dass sein Kind in dieser Beziehung geschlagen werde, dass er sich Sorgen um die Gesundheit der Tochter machen würde: „Das Ergebnis ist, dass die jetzt regelmäßig – ich weiß nicht, in welchen Abständen – bei meiner Ex-Frau vorbei gehen wollen, um mit ihr zu reden.“ Dies reiche ihm aber nicht. Einen Rechtsanwalt habe er natürlich auch eingeschaltet, doch in ihm werde die Angst um die Tochter immer stärker: „Ich weiß, dass er mein Kind schlägt.“