Duisburg-Marxloh. . Die Stadtspitze dementiert die geplante Legalisierung von Bordell-Ansiedlungen an der Kaiser-Wilhelm-Straße in Duisburg-Marxloh. Der Widerstand und die Proteste gegen das Konzept zur Steuerung von Vergnügungsstätten nehmen trotzdem zu.

Trotz Beteuerungen der Stadtspitze, in Marxloh wolle man keine Bordelle ansiedeln, formiert sich weiter Protest gegen das Konzept zur Steuerung von Vergnügungsstätten. Herbert Fürmann von der Linkspartei hofft, dass sein Antrag aus der Sitzung der Bezirksvertretung vom 31. März umgesetzt wird: „Hoffentlich“, sagt Fürmann, „zumal ich Kopfnicken von der CDU geerntet habe – wann kommt das schon mal vor?“

Fürmann hatte beantragt, dass in Marxloh kein Bereich mit der allgemeinen Zulässigkeit von Vergnügungsstätten – wie etwa an der Vulkanstraße – entstehen dürfe. Weder entlang der Kaiser-Wilhelm-Straße noch an der Weseler Straße, noch sonst irgendwo. In Marxloh solle man vielmehr, wie in anderen Stadtteilen auch, Zonen mit „ausnahmsweiser Zulässigkeit“ schaffen.

Jahrzentelanger Kampf

Eine Aneinanderreihung von Spielhallen, Wettbüros und bordellähnlichen Betrieben sei dann nicht ohne weiteres möglich. Sollte dennoch eine Zone mit allgemeiner Zulässigkeit in Marxloh entstehen, sagt Fürmann, „macht sie den jahrzehntelangen Kampf von Politik, Verwaltung und der EG Duisburg für eine Verstetigung des Stadtteils zu Nichte.“ Diese Befürchtungen hatte neben zahlreichen Lesern dieser Zeitung auch Ali Aydin, Chef des Einzelhandelsvereins Tiad.

„Wir arbeiten an einem Projekt für den Ausbau des Brautmodensektors“, sagt Aydin. Wenn das Konzept so käme, können wir das vergessen.“ Dem klaren Dementi der Stadtspitze möchte er glauben. Allerdings habe er selbst aus dem Umfeld der Kommune Anderes gehört: „Da hieß es: Abwarten, wie der Markt sich selbst regelt.“

„Wir glauben der Stadt kein Wort“

Bei der Ideenwerkstatt will man nicht warten: „Wir glauben der Stadt kein Wort“, hieß es im Gespräch mit unserer Zeitung. Gemeinsam mit dem Werbering weist man noch einmal auf die Protest- und Infoveranstaltung an der Piazza (Rolfstraße 1) hin, die am 14. April um 18 Uhr beginnt.