Duisburg. . In Duisburg entstehen immer mehr und immer größere Spielhallen. Die Stadtplaner wollen sie nur noch in zwei Stadtteilen genehmigen - rund um die Vulkanstraße und auf der Kaiser-Wilhelm-Straße. Der Stadtrat soll ein entsprechendes Konzept beschließen.

Die Stadtplanung will zum Spielverderber werden und Spielhallen auf bestimmte Stadtgebiete beschränken. Ein entsprechendes Konzept soll der Stadtrat zur Jahresmitte beschließen. Hintergrund sind mehrere aktuelle Tendenzen: Zum einen werden die Spielhallen wieder mehr, und sie werden größer, seit eine neue Spielverordnung im Jahr 2006 eine höhere Zahl von Geldspielgeräten pro Konzession erlaubt. Zum anderen drängen die Spielhallenbetreiber sowohl in die Stadtteilzentren als auch zunehmend in Gewerbegebiete, wo sie die Mieten in die Höhe treiben und die dort eigentlich vorgesehenen Gewerbebetriebe vertreiben.

Betroffen sind nur neue Spielstätten

Mit einem Steuerungskonzept wollen die Stadtplaner nun exakt und rechtssicher festlegen, wo noch Platz für Spielhallen und andere Vergnügungsstätten wie Diskotheken, Nacht- und Stripteaselokale sowie Sexkinos sein soll. Ein erster „grober Entwurf“, so Christoph Hölters vom Planungsdezernat, wurde gestern vorgestellt, ein endgültiges Konzept wird es erst geben, wenn die politischen Gremien darüber beraten haben. Heute machen drei der sieben Bezirksvertretungen den Anfang, noch vor der Sommerpause soll der Stadtrat das letzte Wort haben.

Was immer am Ende beschlossen wird, betroffen sind nur neue Spielstätten. Für bestehende Daddelhallen gilt ein umfassender Bestandsschutz. Und: Generell verbieten darf die Stadt Spielhallen und ähnliche Einrichtungen nicht. Martin Linne, Chef des Amtes für Stadtentwicklung: „So etwas gehört auch zu einer Stadt.“

Nur noch an zwei Stellen im Stadtgebiet

Generell erlaubt sein sollen sie dem Konzept nach nur noch an zwei Stellen im Stadtgebiet: im Rotlicht-Quartier rund um die Vulkanstraße (Innenstadt) und im westlichen Teil der Kaiser-Wilhelm-Straße (Marxloh).

Bereiche, in denen künftig allenfalls in Ausnahmefällen eine Spielhallen-Genehmigung erteilt werden soll, wird es in allen Stadtbezirken geben, aber in beschränktem Maße und nach strengen Kriterien.

In großen Teilen der Stadt werden nach dem Konzept künftig keine neuen Spielhallen mehr errichtet werden können. Wo was möglich sein soll, ist im Internet auf der Seite der Stadt Duisburg zu erfahren.