Duisburg-Walsum. .
Mit rund einjähriger Verzögerung startet am Mittwoch (6. April) der Probebetrieb des neuen Walsumer Kraftwerkblocks. Die ersten Dampfwolken entdecken die Nachbarn wahrscheinlich schon am Morgen.
Rund 3000 Schweißnähte mussten repariert werden
Nach der erfolgreichen Druckprobe im Sommer 2009 traten im März 2010 plötzlich unerwartete Undichtigkeiten im Druckkessel auf. Rund 3000 Schweißnähte, so stellte sich heraus, mussten aufwendig repariert werden. Diese Arbeiten dauerten etliche Monate. Außerdem stellte sich heraus, dass die Turbine nicht rund lief und nachgewuchtet werden musste.
So verging das Jahr 2010, ohne dass Strom produziert wurde. Am 1. Dezember 2010 erfolgte die zweite Druckprobe, trotzdem verzögerte sich der Start des Probebetriebs: Nun mussten u.a. noch Isolierarbeiten erledigt werden. Angeheizt wird mit Heizöl, Anfang kommender Woche soll auf Kohle umgestellt werden. Dann könnte auch schon der erste Strom produziert werden. Kommerziell in Betrieb gehen wird der 800 Millionen Euro teure 790-Megawatt-Block frühestens im Sommer 2011, so Betreiber Evonik.
Anlage als "Dreckschleuder" kritisiert
Die Anlage wird vom ersten Tag an als „Dreckschleuder“ kritisiert. Auch der Atom-Gau in Japan hat daran nichts geändert. Der Walsumer Grüne Ralf Welters: „Dadurch wird Kohlekraft nicht salonfähig. Regenerative Energie muss gefördert werden.“