Duisburg. .
Der neue Walsumer Kraftwerkblock wird voraussichtlich im Januar wieder in den Erprobungsbetrieb gehen. Nach der Reparatur von nunmehr rund 3000 undichten Schweißnähten sei der Kessel startklar, heißt es beim Betreiber Evonik.
Ein Stein fiel den Verantwortlichen am Mittwoch vom Herzen: Da bescheinigte der TÜV Nord, dass die nach der Reparatur notwendige zweite Druckprobe erfolgreich war. Der Dampfkesselsachverständige habe die Anlage mit 561 bar gefahren, berichtet Evonik-Sprecherin Dr. Edda Schulze.
Da zwischenzeitlich auch der nachgewuchtete Turbinenläufer wieder eingebaut ist, steht dem Anfahren der Anlage nun nichts mehr im Wege. Das allerdings geht nicht von heute auf Morgen. Zunächst müssen die für die Druckprüfung notwendigen technischen Einrichtungen wieder ausgebaut werden, dann kann das Anheizen beginnen. Anfangs wird Evonik den Kessel mit leichtem Heizöl befeuern, dann wird auf Kohle umgestellt. Das wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres passieren.
Auch das Turbinenrad muss erneut einen Probelauf bestehen. Dann wird sich zeigen, ob die Nachwuchtung den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Bis das Kraftwerk seinen kommerziellen Betrieb aufnehmen kann, werden mindestens weitere sechs Monate vergehen, so Schulze.
Ende März dieses Jahres traten die ersten massiven Probleme in der neuen Anlage Walsum auf: Nach der erfolgreichen Druckprüfung tropfte plötzlich Wasser aus den Leitungen, die im Druckkessel verlegt sind. Es folgte eine langwierige Kontrolle des 450 km langen Rohrsystems mit anschließender Ursachenforschung. Im Sommer begann die Reparatur der 1500 Undichtigkeiten, in deren Verlauf sich herausstellte, dass weitere 1500 Schweißnähte problematisch waren.