Duisburg-Walsum. .
Immer wieder verschiebt sich die Inbetriebnahme des neuen Walsumer Kraftwerkblocks. Was wirklich dahinter steckt? Man weiß es nicht. Evonik hält dicht, was zu allerlei Spekulationen im Ort führt.
Hat man die Probleme mit den undichten Schweißnähten etwa doch nicht richtig im Griff? Ist der neue Stahl vielleicht gar nicht für eine solche Anlage mit ihren immensen Drücken geeignet? Nur zwei von vielen Fragen.
Und Evonik schweigt. Wie auch Hitachi als Lieferant der Technik. Ausweichend heißt es von Evonik, der japanische Technikkonzern führe zurzeit noch „verfahrenstechnische Tests“ durch. Und: Erst wenn die Ergebnisse vorlägen, wolle man mit dem Erprobungsbetrieb starten. Wahrscheinlich im März dieses Jahres. Also Monate später als ursprünglich geplant.
So mancher Walsumer hofft indes, dass der Kraftwerkblock gar nicht mehr in Betrieb geht und vielleicht sogar wieder abgerissen wird.
Das mag Wunschdenken sein. Und ist vielleicht doch gar nicht so abwegig. Der Grünen-Politiker Ralf Welters berichtet, ihm lägen Berichte vor, wonach der gleiche Lieferant im sächsischen Braunkohlekraftwerk Boxberg die selben Materialien eingebaut - und auch dort riesige Probleme habe. Folge: Nun müsse die Technik dort durch andere ersetzt werden.
Evonik täte gut daran, die Karten auf den Tisch zu legen. Schließlich geht es nicht nur um Abgase, sondern auch um die Sicherheit der Menschen in der nahen Wohnsiedlung.