Duisburg-Meiderich. . Eltern werfen Gabriele Wittinghofer, der ehemaligen Leiterin der Dislichschule in Meiderich, vor, mit für die Schließung verantwortlich zu sein. Wittinghofer weist die Vorwürfe von sich. Auch ihr Nachfolger Bernd Schlewinski steht in der Kritik.
In Sachen Zusammenlegung der beiden Grundschulen Dislichstraße und Bergstraße in Meiderich waren sie unter Beschuss geraten. Jetzt wehren sich die ehemalige Schulleiterin Gabriele Wittinghofer und ihr Nachfolger Bernd Schlewinski.
Eltern hatten ihr vorgeworfen, die Weichen für die Schließung der Schule mit gestellt zu haben, bevor sie nach Baerl gewechselt ist. Er wurde kritisiert, er habe sich bis zur Berufung als kommissarischer Schulleiter an der Dislichstraße nie blicken lassen.
"Ich habe mich nicht abgesetzt"
„Ich habe mich nicht abgesetzt“, betont Wittinghofer. Sieben Jahre lang hat sie die Dislichschule geleitet. „Es sind hier keine Kinder mehr“, gibt sie zu bedenken. Im letzten Herbst wären nur noch 18 Kinder für die Einschulung dort in Frage gekommen, zwei Jahre zuvor noch mehr als 40. Am Ende gab es nur fünf Anmeldungen. Jetzt wurde über die sofortige Schließung zum Sommer gestritten.
Alles wäre vielleicht anders gekommen, sagt Wittinghofer, wenn es noch die alten Schulbezirke gäbe. Zwar wäre es auch mit dem alten Einzugsbereich, dem Bärenkindergarten und dem Städtischen Kindergarten Schwabenruhrstraße, schwer geworden. Aber man hätte den Einzugsbereich der großen Grundschule Heinrich-Bongers-Straße nördlich der Bürgermeister-Pütz-Straße verkleinern können.
Mit Sicherheit hätte die Einrichtung des Offenen Ganztags den Fortbestand erleichtert. „Das war vor meiner Zeit nicht gewünscht worden“, sagt die ehemalige Rektorin. Und zuletzt hätte es keine Gelder mehr dafür gegeben. Als eine der letzten Schulen hatte die Bergschule ihn eingeführt.
"Wir haben uns bemüht"
„Wir haben uns bemüht, bis zuletzt ein attraktives Schulprogramm fortzuführen“, sagt Wittinghofer. So sei die Sprachförderung durch eine Tanzpädagogin ebenso verlängert worden wie der Sportförderunterricht durch den Stadtsportbund und die beiden Fußball-AGs. Trotz Unterbrechung sei es sogar gelungen, wieder in das Projekt „Schule und Kultur“ mit dem Lehmbruck-Museum aufgenommen zu werden.
„Meine persönliche Situation war, dass ich mit 62 Jahren noch die Perspektive haben wollte, mindestens bis 65 arbeiten zu können“, sagt die ehemalige Rektorin. Mit dem drohenden Auslaufen der Schule 2012 wäre das schwieriger geworden. Da habe sich die Möglichkeit geboten, parallel die Leitung der Waldschule in Baerl zu übernehmen. „Ich war bereit, das zwei Jahre lang auf mich zu nehmen“, so Wittinghofer weiter. Ihr Kollege Schlewinski hält das für beachtlich: „Sie hätte auch eine normale Lehrerstelle mit den Bezügen als Rektorin annehmen können.“ Am 13. Februar hatte die Schulaufsicht ihr Ja zu dieser Doppelfunktion überraschend widerrufen.
Über Schulzusammenlegung sei nie gesprochen worden
Wittinghofer hätte sich auch eine Zusammenlegung mit der Heinrich-Bongers-Straße vorstellen können, einen Schulverbund gar, also beide Schulen unter einem Rektor. Aber: „Darüber ist nie gesprochen worden.“ Bernd Schlewinski betont, in der Vergangenheit stets eng mit der Dislichstraße zusammengearbeitet zu haben. „Ich habe mich zuletzt rausgehalten, da ich dem Ausgang der Beratungen nicht vorgreifen wollte“, sagt er.
Grundschulen sollten schon mindestens zwei Parallelklassen haben, weil Verwaltungstätigkeiten dann auf mehrere Schultern verteilt werden könnten und der einzelne Lehrer insgesamt mehr Zeit für die Kinder habe.
„Wir haben jetzt das Glück, dass wir nicht ,wandern’ müssen“, sagt der Rektor der Bergschule. Die Kinder der Dislichstraße seien herzlich willkommen. Auch an der Bergschule sei man der Meinung, dass das Wegeproblem dauerhaft gelöst werden müsse und kein Kind in den heutigen Tunnel geschickt werden dürfe. Es gebe da technische Möglichkeiten, Tempo 30 für Autos etwa oder eine Einbahn-Regelung für die beiden Gehwege. Er habe bereits mit Fachleuten Kontakt aufgenommen, um nach Lösungen zu suchen.