Duisburg. .
Sängerin Kesha ließ sich von Hacker vom Niederrhein erpressen. Diese veröffentlichten ein Nacktfoto der 23-jährigen Amerikanerin. Aus Angst vor weiteren privaten Fotos nahm sie einen Shoutout (Widmung) auf, womit sich ein Hacker rühmte.
In dem Fall um die beiden Hacker vom Niederrhein, die Popstars wie Lady Gaga, Kesha und Justin Timberlake ausspioniert haben sollen, kommen immer mehr Details zu Tage. Eines ihrer Opfer - die amerikanische Sängerin Kesha - erpressten sie mit einem Nacktfoto (liegt der NRZ vor - unter anderem ist es mittlerweile auch bei Youtube zu finden). Dabei ging es nicht um Geld, sondern nur um die Berühmtheit in der Hackergemeinde. Die 23-jährige Popsängerin wurde gezwungen, einen so genannten Shoutout, eine Art Widmung mit Nennung der Namen der Hacker, aufzunehmen. Da sie sich zunächst wohl weigerte, veröffentlichte einer der beiden Hacker das brisante Foto.
Kesha bestritt die Existenz von Nacktfotos
Die Sängerin bestritt offiziell, jemals Nacktfotos gemacht zu haben und teilte mit, dass das Bild eine Fälschung sei. Wohl aus Angst, dass noch mehr private Fotos auftauchen, nahm sie später doch den Shoutout auf. Damit rühmte sich dann einer der beiden Hacker in einem Forum im Internet. Schon im Juli hatten RTL und Bild über das Auftauchen dieses Fotos berichtet, damals ging man jedoch davon aus, dass der Erpresser ein Ex-Freund von ihr sei.
In Internetforen, in denen sich die Hacker aufhielten, wurden sie für ihre Taten gerühmt, als Helden gefeiert. Wörtlich: „Von mir bekommst du für diese Aktion fetten Respekt.“ Und auf die Berichte über den vermeintlichen Ex-Freund bezogen: „Die haben doch keine Ahnung, was wirklich läuft und solange die keiner aufklärt, wird das immer so weiter gehen.“ Der Hacker selbst erklärt dort auch, dass er das Foto direkt von der Digitalkamera der Künstlerin herunter geladen habe.
„Alle Beweise sind weg und gut gesichert“
Dieses Forum ist mittlerweile abgeschaltet, über Umwege aber immer noch zu erreichen und zeigt deutlich, dass es den Hackern nicht um Geld geht, sondern um ihren Status. Dass er irgendwann auffliegen würde, glaubte der Hacker nicht. Er schreibt im Forum: „Ich bin vorbereitet, falls irgendwelche Fritzen meine Bude stürmen. Alle Beweise sind weg und gut gesichert.“ Dass er wenige Wochen später tatsächlich aufflog und die gelöschten Dateien dann doch noch wiederherzustellen waren, ahnte er da noch nicht.
Laut Staatsanwaltschaft soll die Erpressung der Sängerin ein Einzelfall gewesen sein, das Foto ein Zufallsfund. Doch auf der Myspace-Seite eines der Hacker tauchen auch noch andere Shoutouts von Musikern auf, die weiterhin abrufbar sind. Wie die jugendlichen Hacker daran gelangt sind, ist noch unklar. Auf legalem Weg bestimmt nicht.