Duisburg. .
Sie soll die "romantischste Straße Europas" werden: Das Marxloher Einzelhandelsbündnis MEB hat bislang 100.000 Euro in Werbung für Brautmodengeschäfte auf der Weseler Straße investiert. Im türkischen Fernsehen läuft bereits ein Imagefilm.
Das Kulturhauptstadtjahr ist noch nicht zu Ende, aber Ruhr 2010 hat seine Spuren in Marxloh hinterlassen. Den neu gegründeten Einzelhandelsverein gäbe es heute nicht, wenn nicht das Stillleben auf der A 40 stattgefunden hätte.
Das „Marxloher Einzelhandelsbündnis“ (MEB) ist aus vielen kleinen Ideen entstanden, die die Brautmodengeschäfte auf der Weseler Straße gemeinsam in Angriff genommen haben.
„Angefangen hat alles von unten“, sagt Tercan Küccük, erster Vorsitzender des MEB. Als erste Aktion schalteten die Geschäftsleute einen Werbespot im türkischsprachigen Fernsehen. Der kleine Film hat aber nicht nur die Brautmodenläden beworben, sondern Marxloh als gesamten Stadtteil. 20 000 Euro haben die Geschäftsinhaber investiert.
100 Bräute - "das konnten nur die Einzelhändler umsetzen"
Der eigentliche Startschuss für den Verein fiel aber an dem Sonntag, als die A 40 für Autofahrer gesperrt wurde. Das Team des Medienbunkers hatte den Geistesblitz, dass es eine tolle Sache wäre, wenn sich der gesamte Stadtteil bei dem Fest auf der Autobahn am 18. Juli präsentierten würde. Schnell kam die Idee auf, dass die Brautmodengeschäfte symbolisch für Marxloh stehen könnten - 100 Bräute sollten es also sein. „Die Idee war einmalig und umsetzen konnten die Geschichte nur die Einzelhändler“, erzählt Halil Özet vom Medienbunker.
Die Besitzer der Brautmodengeschäfte waren von dem Plan begeistert, fingen direkt an, die Aktion zu organisieren. „Zu dieser Zeit waren wir noch kein Verein, aber alle Händler haben zusammengearbeitet, um ein Ziel zu verwirklichen“, so Tercan Küccük. Über 100 000 Euro stecken sie in die Aktion. „Wäre das Stillleben nicht gewesen, dann hätten wir nicht so schnell das MEB gegründet“, verrät der Vorsitzende. Die große Erfolg gab den Kaufleuten Rückenwind.
Der Verein will mehr verkaufsoffene Sonntage
Im September schlossen sich die Händler dann offiziell zu einem Verein zusammen. 20 Mitglieder hat der Club zur Zeit. Mit dem hohen Mitgliedsbeitrag von 100 Euro möchte sich das MEB unabhängig von Fördergeldern machen, um schnell Dinge planen und umsetzen zu können. So beabsichtigt der Verein beispielsweise mehr verkaufsoffene Sonntage durchzuführen, sich am Karnevalsumzug in der Duisburger Innenstadt zu beteiligen und eine Modenschau im Forum an der Königsstraße zu veranstalten. Ziel ist es, ein positives Bild von Marxloh in den Köpfen der Menschen zu erzeugen. Der Verein will es so schaffen, dass die Weseler Straße als „die romantischste Straße Europas“ bekannt wird.
Der Verein ist zur Zeit noch auf der Suche nach Büroräumen in Marxloh, um eine konkrete Anlaufstelle vor Ort zu haben.