Mit ihren Juwelierläden und dem riesigen Angebot an Braut- und anderen Moden ist Marxloh inzwischen über die Grenzen hinweg bekannt. Aber jetzt will Bauminister Oliver Wittke wissen, wie's weitergeht

"Beim Start des Projektes hat man gesagt, dass es sich möglichst zügig selbst tragen muss", sagt Oliver Wittke und macht deutlich: Es wird keine weitere Förderung des Internationalen Handelszentrums in Marxloh geben. Aber die Hilfe will er doch nicht versagen, drängelt er: "Damit wir hier nicht nur zusammensitzen und nach schönen Worten auseinandergehen, müssen wir sehen, wie es weitergeht. Da sollen sich unsere mit ihren Leuten treffen und gemeinsam überlegen."

Wittke war in Sachen Internationales Handelszentrum Marxloh vor zwei Jahren als Glücksbote aufgetreten und hatte damals 360 000 Euro im Gepäck, 160 000 vom Land Nordrhein-Westfalen und 200 000 von der Europäischen Gemeinschaft. Den Rest hatte der Verband türkischer Geschäftsleute selbst aufgebracht. Ziel: den Stadtteil nach vorne zu bringen.

Dass das inzwischen gelungen ist, ist offensichtlich. Jedenfalls Aykut Yildirim, Geschäftsführer des IHZ, kann auf die Weseler Straße verweisen: "Da gibt es keine Leerstände." Vor allem die Brautmoden haben Marxloh nach vorne gebracht. Derzeit gibt es 18 Brautmodengeschäfte, dazu noch elf mit Damen- und Herrenmode. Aber auch mit Gold lässt sich Geld verdienen, weiß Mustafa Özdas, der einen kleinen Laden aufgemacht hat und jetzt ein eigenen Haus sucht. Auch wenn's ihm nicht so recht passt, Adolf Sauerlands Wortspiel stimmt: "Der Laden ist eine Goldgrube." Auch andere Läden bleiben nicht lange leer. Denn kaum war die Citibank aus Marxloh verschwunden, war der Laden wieder weg. Es wird wieder ein Brautmodengeschäft. Und das ist gut so, weiß Mehmet Yildirim, Stellvertretender Tiad-Vorsitzender: "Am Wochenende ist jedes zweite Auto nicht aus Duisburg."

Dennoch bleibt Wittke Realist: "Es muss möglich sein, auch mehr Deutsche wieder nach Marxloh zu bekommen. Die kaufen keine Brautmode. Vielleicht klappt das übers Essen. Die Deutschen probieren gerne." Aber auch da gibt es mehr als einen Anfang: Inzwischen gibt es 21 Restaurants, dazu Reisebüros und Friseure.