Im Stadtbezirk Walsum gingen die Haushaltstage 2010 zu Ende. Trotz Heimspiels für den Oberbürgermeister Adolf Sauerland fiel das Interesse der Bürger gering aus.

Am Mittwoch,den 10. Februar 2010 stellte die Duisburger Verwaltung in der Veranstaltung Haushaltstage ihr Sparkonzept vor. Am Rederpult: OB Adolf Sauerland WAZ Fotopool: Friedhelm Geinowski
Am Mittwoch,den 10. Februar 2010 stellte die Duisburger Verwaltung in der Veranstaltung Haushaltstage ihr Sparkonzept vor. Am Rederpult: OB Adolf Sauerland WAZ Fotopool: Friedhelm Geinowski © WAZ FotoPool

An den Erfolg in Hamborn und Meiderich, wo in diesem Jahr wesentlich mehr Bürger erreicht wurden, konnte das Walsumer Bezirksamt am Kometenplatz nicht anknüpfen. Anders als seine Kollegen aus den zwei anderen Stadtbezirken im Duisburger Norden wich Amtsleiter Reinhold Mettlen nicht auf einen anderen Veranstaltungsort aus. „Das hatte terminliche Gründe", erklärt der Chef des Bezirksamtes. Geplant war eigentlich, dass die Walsumer Haushaltstage in der Stadthalle über die Bühne gehen. Diese war aber bereits für eine Karnevalssitzung gebucht. Und ein Ausweichtermin kam nicht in Frage.

Aber trotz der Tatsache, dass Verwaltung und Politik mehr oder weniger unter sich blieben, wurde Adolf Sauerland nicht müde, auf die kritische Haushaltssituation hinzuweisen. Gebetsmühlenartig rechtfertigte er den harten Sparkurs der Stadt. Die Ausgaben müssen um 150 Mio. Euro gesenkt werden, lautete erneut die Quintessenz. „Es ist mir sehr wichtig, dass das verstanden wird", betonte der Oberbürgermeister. Die Stadt ist im Zugzwang, wenn sie für die Zukunft gestalterischen Spielraum offen halten will.

Trotz Finanznot

wird investiert

Einschnitte im Haushalt sind der einzige Weg, um dieses Ziel zu erreichen. Die Sparmaßnahmen bei den freiwilligen Aufgaben sind unumgänglich, wenn über kurz oder lang nicht alle wegfallen sollen. „Bei den Pflichtaufgaben können wir nicht sparen. Und wenn wir nicht sparen, dann können wir alle freiwilligen Aufgaben vergessen", gab Sauerland zu verstehen.

Die desolate Haushaltslage bedeute aber keineswegs, dass nicht mehr investiert wird. Seitens der Verwaltung sind viele Projekte im Stadtbezirk Walsum für das Jahr 2010 geplant. In die Stadtentwässerung (Kanalneubau/-sanierung und Abwasserbehandlung) fließen 5,56 Mio. Euro. Die Investitionsschwerpunkte sind die Kläranlage in Vierlinden, die Kanalerneuerung an der Herzogstraße in Vierlinden und die Kanalsanierung an der Schloßstraße in Aldenrade. Zur Anschaffung von Einrichtungsgegenständen sowie Lehr- und Unterrichtsmitteln in Schulen bekommt der Bezirk 79000 Euro.

Für die Einrichtung von Mensen und Küchen bekommt das Kopernikus-Gymnasium ca. 40000 Euro, die Realschule Fahrn ca. 25000 Euro und die Fridtjof-Nansen-Realschule 25000 Euro.

31000 Euro erhalten die Bezirksbibliothek Walsum und Stadtteilbibliothek Vierlinden.

Die Sportvereine bekommen Investitionszuschüsse in Höhe von 55100 Euro. Die Zuschüsse sind nicht mit der Unterhalskostenpauschale zu verwechseln. Zusätzlich werden noch 16000 Euro in das Allwetterbad investiert. Knapp 81600 Euro steckt die Stadt in die Sanierung der Straßen (Herzogstraße, Im Eickelkamp, Wehofer Straße).

Das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) investiert ca. 1,8 Mio. Euro in Sanierung, Neu- und Umbau der öffentlichen Gebäude im Bezirk. Einer der größten Posten ist die Sanierung des Lehrschwimmbades der Grundschule Unter den Kastanien mit einem Gesamtvolumen von ca. 1,4 Mio. Euro ( 900000 Euro davon in 2010). 40000 Euro bringen die Wirtschaftsbetriebe für den Erhalt der Spielplätze auf.

Am Rande der Haushaltstage präsentierte auch das Bürgerforum Walsum seine Ergebnisse und überreichte sie Planungsdezernent Jürgen Dressler.