400 Menschen jeden Alters protestierten am Freitag gegen die Sparpläne der Stadt Duisburg im Kinder- und Jugendbereich. 10 Prozent sollen in diesem Jahr gespart werden und sogar 30 Prozent 2011.

Das war eindrucksvoll: 400 Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer hatten sich am Freitagnachmittag trotz Kälte und Schneegriesel auf dem Rathausplatz versammelt. Alle zusammen veranstalteten ein riesiges Pfeifkonzert.

„Kinder sind keine Sparschweine”, brachte Heidi Issel vom Familientreff Beeckstraße auf ihrem T-Shirt das Anliegen auf den Punkt. Es ging gegen die geplanten Haushaltskürzungen im Kinder- und Jugendbereich: 10 Prozent in diesem Jahr und sogar 30 Prozent 2011.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein”, tönte das passende Musikstück vom Bühnenwagen, den die Jugendverbände mitgebracht hatten. In bisher einmaliger Eintracht demonstrierten die Verbände und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit Seite an Seite: die freien, die der Wohlfahrtsverbände und die städtischen.

Das sichere Aus für viele Jugendtreffs

Sie alle befürchten, dass das drastische Sparvorhaben das sichere Aus für viele Kinder- und Jugendtreffs bedeuten würde. „Jeder Erwachsene kann sich wehren, Kinder und Jugendliche können das nicht”, betonte Stephan Kiepe-Fahrenholz vom Diakonischen Werk. „Sie sollen jede Suppe auslöffeln, die wir hier auftischen.”

Junge Leute aus allen Stadtteilen protestierten mit, hielten selbst bemalte Transparente hoch. „Wir wollen nicht, dass Jugendheime geschlossen werden, das ist doch unser zweites Zuhause”, meinte Hannah Köllner (15). Auch Jacqueline Tegtmeier (11) und Valeria Licata (9) aus Homberg war bewusst, was die Schließung des Falkenheims, das sie fast täglich aufsuchen, bedeuten würde: „Bei uns ist doch sonst nichts. Wir wissen nicht, wo wir dann hin sollen.”