Duisburg-Vierlinden. Auf dem Gelände der früheren Fridtjof-Nansen-Realschule sollen schon lange neue Eigenheime stehen. Warum sich in Duisburg-Vierlinden nichts tut.
Eigentlich soll es neben der Klimaschutzsiedlung „Vierlinden-Höfe“ in Vierlinden schon längt ein zweites neues Wohnquartier geben. Bereits im März 2022 hatte die Stadt verkündet, das fast 8000 Quadratmeter große Grundstück der ehemaligen Fridtjof-Nansen-Realschule an die Weisenburger Projekt GmbH verkaufen zu wollen. Das Unternehmen hatte den Wettbewerb der Stadt gewonnen.
Der Bauprojektentwickler mit Hauptsitz in Karlsruhe wollte auf dem Grundstück an der Goerdeler Straße und Beckstraße vier frei stehende Häuser, 16 Doppelhaushälften sowie drei Reihenhäuser bauen. Als Vermarktungsbeginn peilte Weisenburger Projekt spätestens Anfang 2023 an. Doch still ruht der See: Das Gelände ist immer noch Wiese, von Häusern oder zumindest einem Baubeginn keine Spur.
„Geänderte Rahmenbedingungen“: Neubauten in Duisburg-Vierlinden lassen auf sich warten
Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Eine Nachfrage bei Stadt und Weißenburger nach dem Grund für den Stillstand wurde von beiden unisono mit den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Zinssteigerung, Ukraine-Krieg, steigende Baukosten und fehlende Dienstleister beantwortet. Das Gelände ist demnach immer noch nicht verkauft worden.
„Seitdem wir den Wettbewerb der Stadt Duisburg für das Grundstück gewonnen haben, hat sich die Marktlage deutlich verändert. Die Preise für Energie und Rohstoffe sind stark gestiegen, was die Herstellungskosten erhöht“, erklärt das Marketing-Team von Weisenburger. Durch den höheren Leitzins verschlechtere sich zudem die Investitionskraft für Immobilien in der Bevölkerung.
„Darüber hinaus wurden schlechte Bodenverhältnisse des Grundstücks festgestellt, weshalb mit weiteren Mehrkosten für den Bau der Häuser zu rechnen ist. Diese Faktoren führten dazu, dass die Weisenburger Projekt ihr ursprüngliches Angebot für das Grundstück reduzieren musste, um den Preis einer Wohneinheit für den Endverbraucher bezahlbar zu halten“, heißt es weiter.
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Nach Angaben des Bauprojektentwicklers lag das neue Angebot unter dem von der Stadt genannten Mindestkaufpreis. Die Rückmeldung der Stadt Duisburg zum neuen Angebot stehe noch aus. „Die Weisenburger Projekt ist grundsätzlich weiterhin an dem Grundstück interessiert, kann allerdings aus den genannten Gründen nur den an die neuen Marktgegebenheiten angepassten Kaufpreis anbieten“, erklärt das Unternehmen.
Stadtsprecher Malte Werning erklärt, die Stadt ändere derzeit die Ausschreibung: „Die Konzeptvergabe wird auf die derzeitigen Herausforderungen im Wohnungsbau angepasst. Bislang waren zum Beispiel bestimmte Fristen für die Umsetzung der Baumaßnahme einzuhalten, die nun verlängert werden müssen.“