Duisburg. Open Grid Europe (OGE) plant eine Wasserstoffleitung in Duisburg und will Thyssenkrupp anbinden. Jetzt sind neue Details bekannt geworden.

Deutschlands größter Gas-Transporteur Open Grid Europe (OGE) will eine neue Wasserstoffleitung zwischen Dorsten und Duisburg-Hamborn bauen und 2026 in Betrieb nehmen. Die sogenannte Doha-Pipeline soll den Stahlkonzern Thyssenkrupp als Großabnehmer mit Wasserstoff versorgen, um eine klimafreundliche Stahlproduktion zu ermöglichen. Bei Dialogmärkten hat OGE jetzt in der Stadthalle Walsum über den aktuellen Stand des Großprojektes informiert – und für den Abschnitt auf Duisburger Stadtgebiet neue Details bekanntgeben.

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Welcher von drei möglichen Trassenverläufen für die Wasserstoffleitung am besten geeignet ist, hat der Regionalverband Ruhr (RVR) bereits festgelegt. Bisher stand allerdings noch nicht fest, wo genau die Pipeline im Duisburger Norden an die Leitungen von Thyssenkrupp angeschlossen werden soll.

Wasserstoffleitung durch den Duisburger Norden: Endpunkt steht nun fest

Diese Entscheidung ist nun gefallen: Der geplante Doha-Endpunkt liegt an der Alsumer Straße, nahe des Alsumer Bergs. OGE-Sprecher Andreas Lehmann begrüßt diesen Entschluss: „So können wir etwa einen Kilometer sparen und beim Bau entstehen weniger Verkehrsbeeinträchtigungen.“

Auch wenn der Zielort nun gefunden ist – bis der exakte Verlauf der Wasserstoff-Pipeline feststeht, werden noch einige Monate vergehen. Aktuell sehen die Planungen einen 600 Meter breiten Korridor vor, der über Dorsten, Oberhausen und Dinslaken in den Duisburger Norden führt. Innerhalb dieses Korridors gilt es nun, den bestmöglichen Verlauf für die Wasserstoffleitung zu finden. „Die optimale Trasse wird es nicht geben. Man muss verschiedene Interessen gegeneinander abwägen und einen Kompromiss finden“, weiß Andreas Lehmann.

Sorge um die Umwelt: Bürgerinteresse am Naturschutz ist groß

In diesem Zusammenhang findet er es wichtig, mit Anwohnern und Grundstücksbesitzern ins Gespräch zu kommen und sie über den aktuellen Stand der Planungen zu informieren, wie aktuell bei den Dialogmärkten. „Jeder ist da ein bisschen anders gestrickt und hat Themen, die ihm besonders am Herzen liegen“, sagt Lehmann über das Publikum auf den Dialogmärkten. Besonders wichtig sei vielen Bürgern, dass beim Pipeline-Bau der Natur- und Gewässerschutz beachtet wird. Der Kreis Wesel hat diesbezüglich bereits Kritik an den Plänen von OGE geäußert.

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Auch Fragen zu den Auswirkungen der Bauarbeiten müssen Lehmann und seine Kollegen häufig beantworten. Hier weist der Pressesprecher darauf hin, dass neben dem regulären Baustellenverkehr auch vereinzelte Straßensperrungen zu erwarten sind. „Darüber werden wir die betroffenen Anwohner aber noch einmal gesondert informieren.“ Auch Grundstücksbesitzer, über deren Land die Pipeline verlaufen soll, möchte OGE im Laufe des kommenden Jahres kontaktieren und finanziell entschädigen.

Dietrich van Laak ist einer der Besucher, die sich beim Dialogmarkt in Walsum über den Fortschritt der Planungen informieren. Dem Landwirt aus Dinslaken ist es wichtig, über mögliche Folgen der Bauarbeiten auf seinem Grundstück Bescheid zu wissen. „Solche Maßnahmen greifen immer einige Meter tief“, weiß van Laak. Auch bei sorgfältigen Arbeiten würden daher oft Spuren im Gelände zurückbleiben. „Das ist wie eine Narbe in der Landschaft“, sagt der Landwirt.

Landwirt Dieter van Laak (links) informiert sich bei Maik Ulbrich (OGE) über das Großprojekt. Ob die Wasserstoffleitung aber durch sein Grundstück in Dinslaken führt, ist noch nicht entschieden.
Landwirt Dieter van Laak (links) informiert sich bei Maik Ulbrich (OGE) über das Großprojekt. Ob die Wasserstoffleitung aber durch sein Grundstück in Dinslaken führt, ist noch nicht entschieden. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

In welchem Ausmaß er vom Bau der Wasserstoffleitung betroffen sein wird, kann Dietrich van Laak momentan allerdings noch nicht einschätzen: Abhängig vom genauen Verlauf der Pipeline ist es auch möglich, dass die Doha-Leitung knapp außerhalb seines Grundstücks verlaufen wird.

>> OGE veranstaltet weitere Dialogmärkte

  • Derzeit informiert Open Grid Europe mit seinen Dialogmärkten über den aktuellen Stand der Planungen. Weitere Veranstaltungen zur DoHa-Pipeline finden am 5. und 6. Juni in Dorsten sowie am 19. und 20. Juni in Oberhausen statt.
  • Als nächster Schritt soll im Januar 2024 das Planfeststellungsverfahren beginnen, in dessen Zuge der genaue Pipeline-Verlauf festgelegt wird. Der Beginn der Bauarbeiten ist für März oder April 2026 angesetzt, sodass die Leitung voraussichtlich Ende 2026 in Betrieb genommen werden kann.