Duisburg-Neumühl. Die KG Blau-Weiß Neumühl „Die Pils-Sucher“ küren traditionell Bürgerin und Bürger des Jahres. Diese Duisburger haben 2023 das Rennen gemacht.

Große Wiedersehensfreude bei der traditionellen Neujahrsbegegnung der KG Blau-Weiß Neumühl „Die Pils-Sucher“ im Neumühler Bürgerhaus: Nach zwei Jahren Durststrecke wegen Corona hatten sich die Gäste aus befreundeten Karnevalsvereinen, Politik, Verwaltung, Kultur und Jugendarbeit viel zu erzählen. Inge Hanßen, die Vorsitzende der KG Blau-Weiß, musste die angeregten Privatgespräche der munter plaudernden Gäste unterbrechen, um ihrer Begrüßungsrede Gehör zu verschaffen.

„Alle sind wieder wachgeküsst“, freute sich Reiner Terhorst, Ehrensenator der Pilssucher, über den neuen Schwung im Vereinsleben, „unsere Gala-Sitzung ist schon so gut wie ausverkauft und das Männerballett probt auch wieder fleißig für die nächsten Auftritte.“

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Warum es in diesem Jahr besondere Geheimniskrämerei bei dem Verein gab

Die Wahl zur Bürgerin und zum Bürger des Jahres in Neumühl ging in diesem Jahr mit einer Extra-Portion Geheimniskrämerei einher. Der Vorstand hatte Petra Hofstetter, die langjährige Geschäftsführerin der Pilssucher, zur neuen Bürgerin des Jahres gewählt. Da sie gewöhnlich selbst die Ernennungsurkunden unterschreibt, jubelte man ihr im Vorfeld eigens eine Fake-Urkunde unter. „Kenn ich gar nicht, die neue Bürgerin“, brummelte sie nichts ahnend.

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Umso sprachloser war sie, als sie der Ruf ereilte, auf die Bühne zu kommen. Es gebe in Neumühl kaum eine Großveranstaltung, bei der sie nicht helfend mit im Boot sei, hieß es in der Laudatio. Die „Mutta vom Zuch“, wurde dafür geehrt, „dass du immer den Überblick behältst, auch wenn mal wieder ein Stadtteilumzug wegen Sturm oder Krieg abgesagt werden muss und wenn dich Verordnungen und Bürokratismus an den Rand der Verzweiflung treiben.“

Gute Stimmung im Neumühler Bürgerhaus beim Neujahrsempfang KG Blau Weiß „Die Pils-Sucher“. Natürlich mit dabei: die Mädchen der Tanzgarde.
Gute Stimmung im Neumühler Bürgerhaus beim Neujahrsempfang KG Blau Weiß „Die Pils-Sucher“. Natürlich mit dabei: die Mädchen der Tanzgarde. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Der neue Bürger des Jahres erhob sich auf Zuruf des gut besetzten SPD-Tisches. Heiko Blumenthal, der persönliche Referent des ebenfalls anwesenden Oberbürgermeisters Sören Link, habe sich schon seit seiner Zeit als Jugendlicher in Vereinen, der Kirche und schließlich auch in der Politik in und für Neumühl engagiert, ließ Inge Hanßen wissen. Durch seine Verbindungen zu Entscheidungsträgern und seine Erfahrung habe er bei Problemen im Stadtteil oft helfen können. Zum Beispiel bei den Verzögerungen der Bebauung des Geländes um das ehemalige St. Barbara-Hospital. Oder bei neuen Verordnungen und Änderungen in den Kleingartenanlagen.

Für Karnevalsstimmung sorgten die Tänzerinnen von Eternity

Damit die Geehrten auch in die richtige Karnevalsstimmung kamen, gaben sich die Mädels von Eternity, der Showtanzgruppe der „Echten Freunde“ aus der KAB Röttgersbach, die Ehre. Sie zeigten zum ersten Mal ihren neuen Showtanz in aufwendigen Yedi-Kostümen und mit Lichtschwertern. Das Publikum genoss die akrobatische Premiere und klatschte eifrig mit. Andrea Scharf-Drüke, die Vorsitzende der „Echten Freunde“, ehrte die Trainerinnen der Garde mit einem Orden. Sie dankte allen Tänzerinnen dafür, dass sie trotz der langen Pause dabeigeblieben sind, um jetzt endlich wieder auf der Bühne stehen zu können.

„Wie hier im Neumühler Bürgerhaus mitten in der großen Stadt alle zusammen feiern, das zeigt doch dörflichen Zusammenhalt und hat Charakter. Das finde ich immer wieder herzerwärmend“, sagte der Autor und MSV-Blogger Ralf Koss, der begeistert mitfeierte. Er sprach sicher den meisten Gästen aus der Seele.

>>Das Bürgerhaus in Neumühl wird in Kürze saniert

  • Auf die Pilssucher und alle anderen Nutzer des Neumühler Bürgerhauses kommen neue Einschränkungen zu. Das Dach des Gebäudes muss umfangreich saniert werden, Brandschutz und Bühnenbeleuchtung sollen verbessert werden.
  • Baubeginn ist für März oder April 2023 geplant. Der Veranstaltungssaal ist dann laut Immobilien-Management Duisburg (IMD) für zwei oder drei Monate nicht nutzbar.