Duisburg. In Duisburg gibt es 51.000 Straßenbäume und ihre Zahl soll wachsen. Dafür muss die Stadt viel Geld investieren, die Maßnahmen sind sehr teuer.
In Duisburg stehen nach Angaben der Stadt aktuell ungefähr 51.000 Straßenbäume und circa 140.000 Bäume in Grünanlagen. Die Anzahl beider Gruppen steigt demnach seit Jahren kontinuierlich.
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Zwar sind weder die Stadtspitze um Oberbürgermeister Sören Link noch die rot-schwarze Mehrheit im Stadtrat bekannt für ihre große Baumliebe – ganz im Gegenteil. Naturschützer attestieren ihnen sogar eine „geringe Wertschätzung für Bäume“ und machen das nicht nur an der aufgehobenen Baumschutzsatzung fest.
Ein nachgepflanzter Straßenbaum kostet in Duisburg bis zu 15.000 Euro
Dennoch hat sich die Stadt das Ziel gesetzt, so Sprecher Sebastian Hiedels, „überall dort, wo Bäume gefällt werden, mindestens genauso viele Bäume nach zu pflanzen“. Sofern zumindest der Standort weiterhin als geeignet gelte. Dafür investiert die Stadt pro nachgepflanztem Straßenbaum inklusive der Vorbereitung seines neuen Zuhauses rund 10.000 bis 15.000 Euro.
Um zu ermöglichen, dass der Jungbaum anwachsen und überleben kann, werden Exemplare gekauft, die in Baumschulen bereits über Jahre zu Hochstämmen herangewachsen sind. Sie haben einen Umfang von 16 bis 25 Zentimetern.
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Außerdem muss ihre Umgebung vorbereitet werden. Die Straße wird aufgebrochen, eine hinreichend große Pflanzgrube ausgehoben und die dortigen Leitungen müssen geschützt werden, erklärt Hiedels. Das allein koste zwischen 7000 und 11.500 Euro. Hinzu komme der Einbau von Baumsubstrat in die Grube (1750 Euro), die Lieferung des Baums (750 bis 1000 Euro) und spätere Jahreskosten für Entwicklungspflege und das Bewässern (500 bis 750 Euro).
„Alle Kosten müssen individuell – je nach Standort – bei der Pflanzung eines Straßenbaums berücksichtigt werden“, betont Hiedels. Daher sind sein Rechenbeispiel „durchschnittliche Schätzkosten“. Einerseits müssen mancherorts nicht alle genannten Arbeiten durchgeführt werden. „In anderen Fällen muss etwa die Entwässerungssituation der Straße verändert werden, es werden Hindernisse im Boden gefunden oder es müssen Versorgungsleitungen verlegt werden, und es entstehen entsprechend höhere Kosten.“
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Wo keine Bäume gepflanzt werden können, verwendet die Stadt dann Pflanzcontainer mit kleinen Bäumen oder Sträuchern – wie bei den Magnolien auf dem Bahnhofsvorplatz.
Waldbäume sind deutlich günstiger
Dagegen ist es deutlich günstiger, Waldbäume zu pflanzen. Dafür kauft die Stadt kleine, junge und kostengünstige Forstware. Diese Jungbäume werden auf vorbereiteten, großen und natürlichen Flächen gepflanzt, die zuvor teils maschinell mit einem Pflanzenzug oder mit Erdbohrern bearbeitet wurden. So braucht man möglichst wenig Handarbeit – und die geschätzten Kosten für die Pflanzung eines jungen Waldbaums betragen daher nur sieben bis zehn Euro.
„Auch wenn die Pflanzung von Straßenbäumen zunächst höhere Kosten verursacht“, resümiert Sebastian Hiedels, „bieten diese im Stadtgebiet Schatten, Verdunstungskälte sowie ein positives, grünes Straßenbild und sind für Bürgerinnen und Bürger ein wesentlicher Bestandteil für eine lebenswerte Umwelt“.