Duisburg-Marxloh. An einem Sportcamp in Marxloh nahmen ukrainische Kinder teil. Wie es ihnen gefiel und wie die Verständigung mit den deutschen Kindern klappte.
Der Sport soll Kinder über ihre Nationalitäten hinweg verbinden. In Marxloh nehmen deshalb ukrainische Kinder zusammen mit deutschen Kindern an einem integrativen Sportcamp teil. Eine Woche lang können sie sich auf dem Gelände von Rhenania Hamborn austoben. Mit Mannschaftssport und Spielen wie Völkerball und Brennball wollen die Trainer Integration und Teamgeist fördern.
Das Sportcamp von Rhenania findet – in Kooperation mit dem Duisburger Stadtsportbund – mehrmals pro Jahr statt. Die Teilnahme der rund 40 ukrainischen Kindern zwischen fünf und 16 Jahren in diesen Sommerferien dagegen war eine Besonderheit. Die Johanniter hatten im Geflüchtetenwohnheim „Deltapark“ und über Telegram-Gruppen für das Camp geworben und dabei viel Interesse geweckt.
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Ukrainische Kinder fühlen sich in Duisburg wohl
Die junge Ukrainerin Jana aus der Nähe von Kiew ist froh, in Deutschland zu sein und sich im Sportcamp etwas bewegen zu können. „Mir gefällt es hier sehr gut“, erzählt die 14-Jährige. „Die Stadt ist sehr schön und die Menschen sind so nett. Wir bekommen sehr viel Hilfe.“ Jana floh im April mit ihren Eltern und ihrem Bruder nach Deutschland. „Ich vermisse aber meinen Hund und meine Oma, die mussten dortbleiben.“
Auch ihre Altersgenossin Kseniia aus der südostukrainischen Stadt Dnipro ist in Deutschland angekommen. Sie wohnt mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester noch im Wohnheim. Auch ihr gefalle es gut in Duisburg, „aber ich vermisse meine ganzen Freunde und die Menschen in der Ukraine“. Umso mehr freue sie sich über die sozialen Kontakte, die sie nun in dem Camp knüpfen kann.
Auch die deutschen Kinder im Sportcamp freuen sich über den Zuwachs. Sie kommen sowohl aus dem Verein als auch aus der Gegend. „Am ersten Tag war es natürlich ein bisschen schwierig, weil wir nicht wirklich miteinander sprechen konnten“, erklärt die 11-jährige Zehra. Aber schnell entwickelten die Kinder Möglichkeiten, um miteinander zu kommunizieren. „Wir versuchen alle, Englisch zu sprechen“, sagt die 14-jährige Angelina. „Und wenn das nicht klappt, dann verständigen wir uns mit Händen und Füßen.“
Was geflüchtete Kinder in Duisburg vermissen
Auch die Trainer freuen sich über die gelungene Integration der Flüchtlingskinder. „Die deutschen Kinder haben ein paar ukrainische Worte gelernt, mit denen sie sich jetzt anfeuern“, freut sich Trainer Yusuf Celik. Das soll auch das Ziel des Camps sein. „Hier sind Kinder aus vielen verschiedenen Nationalitäten“, erklärt Fußballtrainer Carsten Schmidt. „Aber es gibt gar keine Gruppenbildung. Alle haben einfach sehr viel Spaß zusammen.“
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Zwei ukrainische Kinder aus dem Camp haben sogar an einem Fußball-Probetraining teilgenommen. „Wenn es ihnen gefällt, dann kommen sie vielleicht in den Verein“, erzählt Zehra, die ebenfalls im Verein Fußball spielt. „Wir nehmen die ukrainischen Kinder sehr gerne auf, die sind total nett.“
Auch Jana fühlt sich in Duisburg gut aufgehoben. Sie denkt sogar darüber nach, in Deutschland zu bleiben und Grundschullehrerin zu werden. Nur eine Sache fehlt ihr besonders: „Ich vermisse das gute ukrainische Essen.“ Das sportliche Mädchen erzählt von den Frikadellen ihrer Oma und der in der Ukraine berühmten Kiewer Torte. Und von Borschtsch, einer reichhaltigen Rote-Beete-Suppe. Sie gilt in der Ukraine als Nationalgericht. Jana hat hohe Ansprüche an die Zutaten: „Ich suche immer noch nach dem richtigen Schmand.“