Duisburg. Die Theodor-König-Gesamtschule ist eine Dauerbaustelle. Das IMD kommt mit der Sanierung nicht voran. Schulkonferenz und Schulleitung sind empört.

Die Sanierung der Theodor-König-Gesamtschule (TKG) kommt nicht voran. An der Beecker Schule, deren Schüler seit dem Frühjahr 2020 an drei verschiedenen Standorten lernen, ist der Frust mittlerweile so groß, dass sich Schulleiterin Ute Hoppen auch mit öffentlicher Kritik am städtischen Immobilienmanagement (IMD) nicht mehr zurückhält: „Die machen uns unsere Schule kaputt. Es geht nur im Zeitlupen-Tempo voran.“

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Am Dienstag (17. Mai, 15 Uhr, Mercatorhalle) soll der Schulausschuss beschließen, den Teilstandort an der ehemaligen Comenius-Hauptschule an der Reichenberger Straße in Hamborn für ein weiteres Jahr zu verlängern. Zwölf Klassen der Jahrgänge 7 und 8 lernen dort, die Jahrgänge 5 und 6 werden seit fünf Jahren an der Gartsträucherstraße in Meiderich unterrichtet. Organisatorisch sei das nicht mehr zu stemmen, berichtet die Schulleiterin. „Die Pendelei macht das Kollegium kaputt.“

In Meiderich wurde nach vierjährigem Ringen nun kürzlich eine Mensa eingerichtet. Weil es die am Hauptstandort an der Möhlenkampstraße nicht gibt, ist dort der Nachmittagsunterricht gestrichen. „Wenn es nichts zu essen gibt, kann ich keinen Ganztag machen“, erklärt Ute Hoppen.

Schulkonferenz einstimmig gegen weitere Nutzung der Comeniusschule

Die TKG-Schulkonferenz hat nun die weitere Nutzung der Comeniusschule einstimmig abgelehnt. „Es wird nichts bringen, aber wir wollen die Langsamkeit des IMD nicht auch noch bestätigen“, sagt Hoppen. Längst hat sie den Glauben an die Zusagen des IMD verloren, nach einem Gespräch am vergangenen Freitag mit Vertretern des IMD und dem technischen Geschäftsführer der Schulbau-Gesellschaft, Robin Eckhard bleibt nur die Erkenntnis: „Wir müssen uns warm anziehen.“ Schon der laut IMD „gesicherte Rückzug in die Klassentürme am Hauptstandort im Sommer 2023“ werde schwierig: Platz ist dort nur für zwei vierzügige Jahrgangsstufen, mittlerweile ist die TKG aber sechszügig.

Ute Hoppen ist seit vier Jahren Schulleiterin der Theodor-König-Gesamtschule. Angesichts der jahrelangen Sanierungsarbeiten fürchtet sie um den Zusammenhalt der Schulgemeinde, die über drei Standorte verteilt ist.
Ute Hoppen ist seit vier Jahren Schulleiterin der Theodor-König-Gesamtschule. Angesichts der jahrelangen Sanierungsarbeiten fürchtet sie um den Zusammenhalt der Schulgemeinde, die über drei Standorte verteilt ist. © FUNKE Foto Services | Daniel Helbig

IMD: Schadstoff-Funde, Planänderungen, Frostschäden und erfolglose Ausschreibung

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Der Bericht des IMD für den Schulausschuss bestätigt die Schulleiterin in der Befürchtung, dass die Schule auf unabsehbare Zeit eine Großbaustelle bleiben wird.

Die Vorlage liest sich wie ein Offenbarungseid: In den Klassentürmen, Baujahr 1968, habe es „unvorhersehbare Schadstoff-Funde“ gegeben, Raumplanungen hätten unterwegs angepasst werden müssen. Frost habe Heizungsleitungen beschädigt, der Verbindungsbau zur Sporthalle, so stellte man fest, ist nicht mehr sanierungsfähig, „Zusätzliche Ausschreibungen“ seien wegen alldem erforderlich geworden, berichtet das IMD. Wegen der Pandemie, der Flut im Ahrtal und des Ukraine-Krieges seien die aber teilweise erfolglos geblieben und müssten wiederholt werden.

Wegen der „Unwägbarkeiten in Bezug auf die weiteren Baufortschritte und zukünftigen Vergaben“ wird nun die Schulbaugesellschaft einbezogen. Unter ihrer Regie soll der Verbindungsbau abgerissen und durch einen Neubau mit Raum für Klassen und Verwaltung ersetzt werden. Angesicht der Zeitplanung hält sich die Begeisterung an der Beecker Gesamtschule in Grenzen: Baubeginn 2026.

>> CONTAINERBRAND UND VANDALISMUS VERSCHÄRFEN DIE LAGE

  • Zur Überbrückung der Bauzeit wurden auch an der Theodor-König-Gesamtschule Klassencontainer aufgestellt. Neun von ihnen sind am Karfreitag nach einem Brand nicht mehr nutzbar. Die Klassen sind nun notdürftig untergebracht in Fachräumen, etwa für Naturwissenschaften, die deshalb nicht mehr für ihren eigentlichen Zweck nutzbar sind.
  • Für Ute Hoppen kommt der Brand nicht überraschend. „Ich setze mich seit Jahren vergeblich für eine Sicherung der Gebäude ein“, berichtet die Schulleiterin. An allen drei Standorten kämpfe die TKG mit massiven Vandalismus-Problemen.