Duisburg. Nach den Erstanmeldungen an den weiterführenden Schulen steht fest: Auch 2022/23 gibt’s in Duisburg nicht für alle den Platz an der Wunschschule.

Die Erstanmeldungen der Viertklässler an den weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2022/23 sind abgeschlossen. Sie lassen auf die Beliebtheit von zwölf Gymnasien, 14 Gesamt-, zwei Sekundar- und vier Realschulen sowie einer Hauptschule in Duisburg schließen.

Bei Übermittlung der Zahlen waren 4116 von insgesamt 4387 Viertklässlern angemeldet. Das entspricht ungefähr den Daten des Vorjahres. Mehr Nachfrage als Plätze gibt es an sechs Gesamtschulen (195) und zwei Gymnasien (40). Im so so genannten Koordinierungsverfahren müssen deshalb nach derzeitigem Stand rund 135 Mädchen und Jungen um den Platz an ihrer Wunschschule bangen.

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Obwohl der Druck auf die Gesamtschulen insgesamt leicht gesunken ist – bislang gibt es 241 Anmeldungen weniger als im Vorjahr – ist die Nachfrage ungleich verteilt. Die Leibniz-Gesamtschule wird zwar sieben Eingangsklassen bilden mit 203 Plätzen, muss aber dennoch wohl fast 80 Schüler abweisen. Dabei hat die Hamborner Schule, 32 Anmeldungen weniger als im Vorjahr bekommen.

Erheblich bleibt auch der Überhang in der Lise-Meitner-Gesamtschule (+46) in Rheinhausen, etwa 20 Anmeldungen mehr als Plätze haben die Gesamtschulen Walsum, Meiderich und Süd bekommen, um sieben Anmeldungen überschreitet die Erich-Kästner-Gesamtschule in Homberg ihre Kapazität.

Nur Beecker Gesamtschule zählt mehr Anmeldungen als im Vorjahr

Zugelegt hat bei den Gesamtschulen lediglich Theodor-König in Beeck mit einem Plus von sechs Anmeldungen, besonders stark verlieren Heinrich-Heine (-49) in Rheinhausen und Emschertal (-47) in Neumühl. Auch die Green-Gesamtschule in Rheinhausen kann von ihrem Schulform-Wechsel von der Sekundarschule noch nicht dauerhaft profitieren, sie meldet 21 Erstanmeldungen weniger als im Vorjahr.

Die Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen in Duisburg im Vorjahresvergleich. An den Schulen, wo die Nachfrage nach Plätzen das Angebot übersteigt, greift das Koordinierungsverfahren, in dem Eltern eine Alternative zur Wunschschule angeboten wird.
Die Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen in Duisburg im Vorjahresvergleich. An den Schulen, wo die Nachfrage nach Plätzen das Angebot übersteigt, greift das Koordinierungsverfahren, in dem Eltern eine Alternative zur Wunschschule angeboten wird. © funkegrafik nrw | Anda Sinn

Zuspruch für die beiden Sekundarschulen einmal mehr gering

Enttäuschend ist auch die Resonanz für die beiden Sekundarschulen – sowohl die Justus-von-Liebig-Schule in Hamborn (-6), als auch die Sekundarschule Biegerpark (Huckingen/Wanheim, -22) verlieren an Zuspruch und können nur 116 ihrer insgesamt 300 Plätze besetzen. Sie werden, wie in den Vorjahren, erneut viele Schüler aufnehmen, die an einer der benachbarten Gesamtschulen keinen Platz bekommen haben.

Mehr Nachfrage als Angebot nur bei zwei Innenstadt-Gymnasien

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Vergleichsweise entspannt ist die Lage an den Gymnasien, trotz einem Plus von stadtweit 74 Anmeldungen. Einen deutlichen Überhang bei der Nachfrage verzeichnet nur das Landfermann-Gymnasium (+34), sechs mehr Anmeldungen als Plätze hat mit dem Steinbart ein weiteres Innenstadt-Gymnasium.

Besonders stark zugelegt gegenüber dem Vorjahr haben das Elly-Heuss-Knapp in Marxloh (+27) und das Mercator-Gymnasium im Dellviertel (+20). Das kann darauf hindeuten, dass beide erfolgreich mit ihrem Status als „Talentschule“ bei den Eltern werben können. Deutlich unter ihrer Kapazität bleiben die beiden konfessionellen Gymnasien Abtei (Hamborn, -21) und St. Hildegardis (Dellviertel, -13).

Anmeldezahlen an den vier Realschulen weitgehend stabil

Stabil bleibt mit 406 Erstanmeldungen für 429 Plätze die Lage an den vier Realschulen. Fahrn bleibt mit fünf Eingangsklassen die größte und mit 120 Anmeldungen ebenso auf dem Vorjahresniveau wie Gustav-Stresemann (Beeck), während die Gustav-Heinemann-Realschule (Mitte, -13) leicht verliert und die Karl-Lehr-Realschule (Wanheimerort, +21) so deutlich zulegt, dass sie wohl drei sehr große Eingangsklassen bilden wird.

>> GRUNDSCHULEN: MEHR ALS 5000 ERSTKLÄSSLER IN DUISBURG

Im Sommer werden 5163 Mädchen und Jungen eingeschult. Im Vergleich zum Schuljahr 2020/21 bedeutet dies ein Plus von 309 Erstklässlern. „Mit dem aktuellen Anmeldeverfahren wird der stadtweite Trend bestätigt, dass in den kommenden Jahren mit mehr als 5000 Erstklässlern zu rechnen ist“, so das Amt für Schulische Bildung.

Die Behörde geht davon aus, dass schon bis zum Schuljahr 2025/26 die Zahl der Schüler in den Eingangsklassen der weiterführenden Schulen ständig weiter steigen wird. Deshalb muss auch in der Sekundarstufe 1 der Schulraum erweitert werden, um Platz für mehr Kinder zu schaffen.

Binnen zehn Jahren wird die Zahl der Erstklässler in Duisburg damit um rund 500 Kinder steigen. Noch zum Schuljahr 2016/17 lag ihre Zahl bei 4175, zum Schuljahresbeginn 2025/26 werden rund 4610 Mädchen und Jungen in den Eingangsklassen der 75 Duisburger Grundschulen erwartet.

>> LINKE: BEI ABLEHNUNG AUS KAPAZITÄTSGRÜNDEN WIDERSPRECHEN

  • Eltern, deren Kinder an ihrer Wunschschule aus Kapazitätsgründen abgelehnt werden, sollten der Entscheidung der Schulverwaltung widersprechen, rät die schulpolitische Sprecherin der Linken im Rat der Stadt, Barbara Laakmann.
Barbara Laakmann ist Schulpolitische Sprecherin der Linken.
Barbara Laakmann ist Schulpolitische Sprecherin der Linken. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz
  • „Lassen Sie sich nicht entmutigen, die Sache ist noch nicht vorbei. Legen Sie Widerspruch ein bei der Bezirksregierung gegen die Ablehnung. Die Bezirksregierung wird die Ablehnung prüfen. Wenn der Bescheid wieder negativ ist, können Sie vor dem Verwaltungsgericht klagen. Der Klageweg führt in den meisten Fällen zum Erfolg“, so die Ratsfrau.
  • Sorgen um einen Schulplatz müssen sich Eltern in Duisburg aber nicht machen, betont die ehemalige Schulleiterin: „Auch wenn sich das ein wenig hinzieht.“ Barbara Laakmann bietet Beratung und Unterstützung an, Kontakt per E-Mail: barbara.laakmann@dielinke-du.de.